Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Neue Flächen für urbanes Gärtnern
Natur Der Umweltausschuss will neue Gemeinschaftsgärten auf städtischem Grund. Ein Areal ist schon gefunden
Gärtnern in der Stadt liegt im Trend, auch in Augsburg. Neben den traditionellen Kleingartenanlagen gibt es inzwischen viele neue Bewegungen wie das „Urban Gardening“in Gemeinschaftsgärten. Die Stadt will nun ein neues Projekt in Pfersee angehen. Es wurde am Dienstag im Umweltausschuss vorgestellt. Darüber hinaus wurden grundsätzliche Richtlinien für die Planung und Gestaltung von Gemeinschaftsgärten auf städtischem Grund verabschiedet.
Generell gibt es in Augsburg sehr viele Bürger, die eine Fläche zum Garteln suchen. Auf der Warteliste für Parzellen in den traditionellen Kleingartenanlagen stehen rund 1000 Interessenten. Inzwischen gibt es aber auch zahlreiche andere Vorhaben etwa die Interkulturellen Gärten und Gemeinschaftsgärten, die städtischen Pflanzsäcke für Bürger und Initiativen oder das Projekt zur Begrünung von Dachflächen auf dem Schwabencenter. Die Stadt sieht auch in diesem Bereich des urbanen Gärtnerns eine wachsende Nachfrage. Der Vorteil für Bürger in Gemeinschaftsgärten ist, dass sie sich beim Garteln in der Regel nicht langfristig vertraglich binden und wenig Geld aufwenden müssen.
Auf Antrag der Grünen hat sich die Verwaltung auf die Suche nach passenden Flächen für einen neuen Gemeinschaftsgarten auf städtischem Grund gemacht. Danach kommt ein Areal in Pfersee an der Uhlandstraße infrage. Das Grundstück mit 1000 Quadratmetern war bisher an eine Person als Grabeland verpachtet. Weil der bisherige – Pächter die Bewirtschaftung aus Altersgründen aufgab, gibt es nun die Möglichkeit, dort einen neuen Gemeinschaftsgarten zu etablieren. Zudem gibt es Erweiterungsmöglichkeiten mit einer daran anschließenden Grünfläche, die vom Amt für Grünordnung und Naturschutz verwaltet wird. Ziel ist, in den nächsten zwei Jahren ein Angebot für rund 50 Gartenparzellen zu schaffen.
Beispielgebend für das Vorhaben könnte das bereits existierende Gartenprojekt „Grow up!“sein, beziehungsweise der Gemeinschaftsgarten an der Dieselbrücke. Dieser wird durch das Quartiersmanagement „Rechts der Wertach“und vom Amt für Grünordnung betreut. Hier hatte der Einsatz der ehrenamtlichen Gartengruppe eine Abnahme von Abfall und Vandalismus auf dem Gelände zur Folge. Was das Projekt in Pfersee angeht, haben sich laut Verwaltung schon etliche Bewohner der umliegenden Viertel gefunden, die einen Verein gründen und den Gemeinschaftsgarten vorbereiten wollen. Die vorhandenen Grünflächen müssen aber noch für eine gärtnerische Nutzung vorbereitet werden. Dafür sollen landwirtschaftliche Maschinen zum Einsatz kommen, außerdem soll vorhandener Wildwuchs beseitigt und ein attraktiver Zugang für Fußgänger von der Uhlandstraße im Norden geschaffen werden.
Die nötigen Mittel von 10 000 Euro für den Gemeinschaftsgarten stehen im Haushalt der Stadt zur Verfügung. Wenn Gelder übrig bleiben, sollen sie für weitere Projekte urbanen Gärtnerns eingesetzt werden. Archivfoto: A. Zoepf