Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Warum ist die Melone grün und gestreift?
Jede Woche stellen uns Capito-leser kniffelige Fragen und wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Alen: Warum hat die Wassermelone Streifen und weshalb ist sie grün?
Lieber Alen, das ist keine leichte Frage. Um sie zu beantworten, haben wir die Botanikerin Susanne Renner gefragt. Sie arbeitet im botanischen Garten in München und kennt sich sehr gut mit Pflanzen aus. Sie hat uns erklärt, dass die grüne Farbe der Wassermelone durch den Farbstoff Chlorophyll verursacht wird. „Er ist der wichtigste Bestandteil, den Pflanzen für die Fotosynthese benutzen“, sagt Susanne Renner.
Die Fotosynthese ist ein Prozess, über den Pflanzen ihre Energie erzeugen. Dafür benötigen sie Wasser und Sonnenlicht. „Es ist letztlich die Grundlage für die Ernährung aller Tiere auf der Erde“, erklärt Susanne Renner. Außerdem produzieren die Pflanzen bei der Fotosynthese Sauerstoff, den die Tiere zum Atmen brauchen. Die meiste Fotosynthese geschieht in den grünen Blättern der Pflanzen. „Aber junge Früchte sind auch oft grün, damit sie solange wie möglich bei der Energieerzeugung helfen“, erklärt Susanne Renner. Erst wenn die Früchte reifen, werden sie schön rot. Erdbeeren oder Kirschen werden ganz rot, die Wassermelone nur im Inneren. Außen bleibt sie wegen des Farbstoffs Chlorophyll grün.
Warum die Wassermelone Streifen hat, ist sogar für die Expertin schwer zu beantworten. „Man findet solche Streifen oder auch weiße Flecken bei vielen Früchten der Gurkenfamilie, zu der die Wassermelone gehört“, sagt Susanne Renner. Wissenschaftler haben das Phänomen untersucht und eine Studie dazu veröffentlicht. Demnach entstehen die Streifen, weil das Licht an diesen Stellen in die sich entwickelnden Früchte eindringen kann. „Das scheint der Entwicklung des Fruchtfleisches zu helfen“, erklärt Botanikerin Susanne Renner.