Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Heute fällt eine wichtige Entscheidung
Wirtschaft Airbus muss Auftragslage und Personalbestand in Einklang bringen. Deshalb sollen Stellen abgebaut werden
Es klang dramatisch, als es hieß, Airbus wolle 3600 Stellen abbauen und das Augsburger Tochterunternehmen Premium Aerotec sei davon stark betroffen. Es kursierten Zahlen von 300 bis 400 Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. Mittlerweile wurde die Meldung seitens des Luftfahrtkonzerns relativiert. Auch Premium Aerotec-sprecher Markus Wölflem tritt auf die Bremse. „Wegen sinkender Auftragszahlen soll die Produktion beim A380 und dem Militärtransporter A400M gekürzt werden. Nun prüft Airbus, wie viele Mitarbeiter von einer solchen Maßnahme betroffen wären und wie man damit umgehen soll.“
Von konkreten Stellenstreichungen sei keine Rede. Es gehe darum, eine Kennzahl für die Beschäftigten zu nennen, für die Alternativen gesucht werden müssten.
An das heutige Treffen zwischen der Konzernspitze und dem europäischen Betriebsrat hat Wölfle daher keine großen Erwartungen. „Wir befinden uns am Anfang eines langen Diskussionsprozesses, in dem zu klären ist, wo man wie gegensteuern kann und muss. Es wird am Mittwoch also keine konkreten Zahlen geben, wie viele Stellen an welchem Standort gestrichen werden sollen. Es wird maximal benannt werden, für wie viele Beschäftigte ab 2020 eine Alternative gesucht werden muss.“Das könnten beispielsweise Umschichtungsmaßnahmen oder Generierung neuer Projekte sein. Mit beiden Mitteln hat der Konzern Erfahrung. Zuletzt wurde die Produktion des Eurofighter in Augsburg gestoppt, die Mitarbeiter auf andere Projekte verteilt. Mit Wiederaufnahem der Produktion des Militärfliegers kommen die Fachkräfte nun zurück an ihre alte Wirkungsstätte.
Dass es am Ende dennoch zu Stellenstreichungen in Augsburg kommen wird, will Wölfle nicht ausschließen. „Es wird Bereiche geben, da werden diese Pakete nicht ausreichen.“In welcher Größenordnung das einen Abbau von Stellen bedeuten würde, sei unklar. Zudem gebe es Möglichkeiten, sozial verträgliche Lösungen zu finden. Beispielsweise, indem vakante Stellen nicht nachbesetzt werden oder Mitarbeiter in Altersteilzeit gehen.