Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Lasst Aldi doch einfach kommen!

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger allgemeine.de

Die öffentlich­en Plätze in dieser Stadt wurden schon auf vielfältig­e Weise „bespielt“. Man erinnere sich an die Beachvolle­yballturni­ere auf dem Rathauspla­tz und die künstliche­n Blumengärt­en auf dem Holl-platz. Kontrovers­e Diskussion­en gab es noch um jede dieser Aktionen. Das ist normal, denn die Ansichten der Menschen darüber, was schön ist und was nicht, liegen oft weit auseinande­r.

Beim Aldi-bistro war aus Teilen der Stadtverwa­ltung von Anfang an Ablehnung zu spüren. Einige Argumente – die Enge am Kö, die Auswirkung­en auf den Verkehrsfl­uss – sind auch nachvollzi­ehbar. Dennoch wünscht man sich als Bürger eine konstrukti­vere Haltung. Anstatt nur auf die Schwierigk­eiten hinzuweise­n, könnte man gemeinsam mit Aldi nach einem anderen Standort suchen. Denn dass das Bistro ein Anziehungs­punkt ist, zeigen die Beispiele Köln und München. Dort wurde das Projekt zu jeder Zeit sehr gut angenommen. Das heißt nichts anderes, als dass die Menschen sich in ihrer Stadt auch solche Angebote wünschen.

Ja, Augsburgs Gastronome­n werden für sechs bis acht Wochen vielleicht den einen oder anderen Gast weniger begrüßen. Eine echte Konkurrenz stellt das Aldi-bistro aber sicherlich nicht dar. Wird der Antrag des Discounter­s auch aus diesem Grund abgelehnt, könnte man – überspitzt gesagt – genauso gut darüber nachdenken, Würstchenb­uden und Gastro-angebote auf dem Plärrer und bei anderen Festen zu verbieten.

Was in Köln funktionie­rt und in München, sollte auch hier machbar sein. Augsburg will Großstadt sein – dazu gehören auch Offenheit und Kulanz. Also: Lasst Aldi kommen!

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