Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Streik bei Müllabfuhr und Kindertagesstätten
Tarifstreit Heute bleiben die Tonnen stehen, mehrere Kindergärten sind geschlossen. Es gibt weitere Einschränkungen
Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck: Am heutigen Dienstag werden etliche Stellen in der Stadtverwaltung und bei städtischen Töchtern bestreikt. Betroffen ist unter anderem die Müllabfuhr. Um 11 Uhr wird es auf dem Rathausplatz eine Kundgebung geben.
In den Stadtteilen, in denen sonst immer dienstags die Tonne geleert wird, wird die Müllabfuhr in dieser Woche am Freitag die grauen, grünen und braunen Tonnen holen. Das gleiche Verfahren gilt für Sperrmüll-abholtermine. Achtung: Die gelbe Tonne, die von einem privaten Dienstleister geholt wird, wird unverändert am heutigen Dienstag geleert. Keinen Einfluss wird der Streik auf die Leerungstage am Mittwoch und Donnerstag haben. Betroffen vom Warnstreik sind alle Wertstoff- und Servicepunkte sowie das Kundencenter am Eliasholl-platz. Ausgenommen vom Streik bei der Stadtreinigung sind Winterdiensteinsätze, um die Sicherheit auf den Straßen nicht zu gefährden.
Auch in den städtischen Kindertagesstätten wird es heute einen Warnstreik geben. Die Auswirkungen sind aber sehr unterschiedlich: 18 Einrichtungen bleiben geschlossen, an fünf gibt es Notbetrieb, an neun läuft der Betrieb normal und an dreien sind die Auswirkungen je nach Angebot (Kita/hort) unterschiedlich. Spezielle Aktivitäten wie Ausflüge fallen aus. Im Hort werden auch keine Hausaufgaben gemacht.
Betroffen von dem Warnstreik sind nur die städtischen Einrichtungen – Kitas anderer Träger laufen unabhängig vom Streik weiter wie bisher. Die Stadt bittet Eltern, selbst nach Alternativen für die Kinderbetreuung am Dienstag zu sorgen. Detaillierte Informationen, welche Kitas heute geöffnet oder geschlossen haben, gibt es unter www.augsburg.de.
Keinen Parteiverkehr wird es im Augsburger Bürgeramt, den Bürgerbüros und in der Ausländerbehörde geben. Diese Dienststellen sind in eingeschränktem Maß nur telefonisch erreichbar. Gestern riefen Mitarbeiter bei Bürgern, die für heute einen Termin gehabt hätten, an, um ihn abzusagen. Auch in der Versorgungssparte der Stadtwerke (Strom, Gas, Wasser) wird heute nur der Notdienst arbeiten. Geschlossen sind die Kundencenter am Hohen Weg und am Königsplatz. Nicht betroffen ist der Nahverkehr. In den Streik gehen auch die Mitarbeiter von Kunstsammlungen und Museen sowie des Amtes für Brandund Katastrophenschutz. Die Feuerwehr tut laut Stadt allerdings in voller Stärke auf beiden Feuerwachen Dienst.
Bisher konnten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf keinen neuen Tarifvertrag einigen. Verdi und Beamtenbund fordern sechs Prozent mehr Lohn. Die nächste Verhandlungsrunde findet dann Mitte April statt.
Auch am Klinikum wird gestreikt. Allerdings werden die Auswirkungen überschaubar bleiben. Angesichts der Kapazitätsengpässe durch Grippe werden nur Azubis, Reinigungskräfte und pro Station ein Delegierter die Arbeit niederlegen. »Seite 25