Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kleine Wesen, große Helden
„Der Wunderling“macht Mut
Der Fuchs-erdling mit einem Ohr fristet im Waisenhaus für widerspenstige und missratene Geschöpfe ein elendes Dasein als namenlose Nummer 13 – bis er in dem flugunfähigen Vogel Trixi eine Freundin findet. Die gibt ihm den Namen Arthur und erzählt ihm gleich, dass dieser Name von König Artus herrühre, jenem heldenhaften Ritter der sagenhaften Tafelrunde. Und damit ist Arthurs Schicksal besiegelt: Er muss ein Held werden, muss aufstehen gegen die Ungerechtigkeit der bösen Miss Carbunkle, die nicht nur den Waisen das Leben zur Hölle macht, sondern der ganzen Welt die Musik nehmen will. Es ist ein weiter und har- ter Weg, den Arthur zurücklegen muss, um seinem Namen gerecht zu werden. Doch er rafft sich immer wieder auf und beweist, dass auch Kleine Großes vermögen, wenn sie sich nur trauen.
Mira Bartók erzählt in „Der Wunderling“eine zauberhafte Geschichte mit ernstem Hintergrund. Ihre Helden, Mischwesen aus Mensch und Tier oder auch aus unterschiedlichen Tieren, sind anders als die mächtigen Menschen, und sie sind deshalb auch von vielen Privilegien ausgeschlossen. Mit ihrem Roman, der Anleihen nimmt bei der Artussage und bei Harry Potter, verbindet sie auch ein Plädoyer für Toleranz und Mitmenschlichkeit. Und sie macht Mut zum Widerstand. Dazu, sich von der scheinbaren Stärke der Gegner nicht entmutigen zu lassen und den Freunden zu vertrauen.
Aladin, 480 S., 16,95 ¤ – ab 10