Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Welt im „Womo“: Kärnten oder Kanada?
Tipps Reisen mit dem Wohnmobil sind der Sommertrend. Die schönsten Ziele zwischen Jütland und Japan
Rundumvergnügen Jütland Dänemark ist Camperland. Die Infrastruktur dafür ist perfekt und so wird die Reise auch auf vier Rädern zu jeder Zeit hyggelig. Etwa auf einer Runde entlang der Küste Jütlands. An der Ostküste geht es hinauf nach Grenen, wo Skagerak und Kattegatt in kräuseligen Wellen aufeinandertreffen. Entlang der Westküste zurück. Zum Pflichtprogramm unterwegs gehören Spaziergänge an endlos langen Stränden, spannende Museumsbesuche, bei denen man vieles anfassen und ausprobieren darf und das Besteigen dutzender Leuchttürme, die weite Blicke übers flache Land erlauben. Campingplätze findet man dort überall. Die meisten liegen direkt am Meer und sehr viele haben moderne Wellnessanlagen und eine hochwertige Ausstattung, mit denen sie europaweit Spitzenklasse sind. So wie beispielsweise in Hvidbjerg Strand oder im Jambo Ferienpark in Saltum. Aber es gibt auch kleine Plätze, die zumeist mit ihrer Lage punkten oder blau ausgeschilderte schlichte Stellplätze für den kurzen, unkomplizierten Aufenthalt ohne besonderen Komfort.
Oberschwäbische Vielfalt Oberschwaben bietet beste Voraussetzungen für Wohnmobilisten, die ein dichtes Netz gut ausgebauter, zumeist zentral und recht idyllisch gelegener Stellplätze vorfinden möchten. Etwa direkt an der Stadtmauer bei der alten Mühle von Isny oder zwischen Streuobstwiesen und Therme in Bad Waldsee. Häufig gibt es neben den üblichen Annehmlichkeiten wie Strom, Wasser und Entsorgungsmöglichkeiten zusätzliche Vergünstigungen wie etwa beim Eintritt zu den örtlichen Thermen oder den Bäckerwagen zur Frühstückszeit. Erkunden lässt sich die Bilderbuchlandschaft samt Sehenswürdigkeiten aus dem Barock unter anderem auf einer von mehreren Thementouren. Wer mag, kann dort auch ergründen, warum Oberschwaben den Beinamen „Wiege des Reisemobils“trägt. Mit Dethleffs, Carthago und Hymer haben drei Marktführer für Camper und Caravans hier ihren Sitz. In Senden, Aulendorf, Isny und Bad Waldsee gibt es auch Leihfahrzeuge für alle, die direkt vor Ort starten wollen.
Kärntner Seentour Das Wetter ist mild, die Seen haben nicht selten Badewannentemperatur, die Alpe-adria-küche vereint deftige und maritime Köstlichkeiten. Bestens ausgebaut ist die Infrastruktur für Wohnmobilisten, die ein abwechslungsreiches Angebot von einfachen Stellplätzen bis zu innovativen Campingresorts vorfinden. Gleich mehrere davon am Ossiacher See, der sich im Nordosten Villachs zwischen den Hausberg Gerlitzen und die Karnischen Alpen schmiegt. An 25 Kilometer Uferlänge verteilen sich die Plätze. Besonders idyllisch ist der Faaker See, dessen Wasserwege im Schilf als Kärntner Everglades bekannt sind. Im Strandcamping Anderwald gibt es viel Grün und viel Freiheit, um seinen Lieblingsplatz zu finden. Oder der Millstätter See, der mit 27 Grad warmem Wasser, den schönsten Naturbadestränden und einer weltweiten Besonderheit lockt: Auf dem Komfortcampingplatz Burgstaller gibt es einen kreisrunden Stellplatz, der sich samt aller Anschlüsse jederzeit der Sonne entgegendreht. Insgesamt gibt es in Kärnten mehr als hundert Campingplätze und um ein Vielfaches mehr Seen vom berühmten Wörthersee bis zu kleinen Geheimtipps.
Kanadas Weite Größer könnte der Kontrast kaum sein als zwischen der quirligen Metropole Vancouver und den schier endlosen Weiten der Rocky Mountains. Das Wohnmobil ist hier das Mittel der Wahl. Naturbegeisterte und Sportfreaks sind dort goldrichtig. Auf breiten Highways und Gletscherstraßen geht es unter anderem auf dem Trans-canadahighway und dem besonders aussichtsreichen Super-scenic-motorway in einem weiten Bogen durch die Provinzen Alberta und British Columbia. Auf 1300 Kilometern cruisen Caravanreisende von Orten wie Whistler über Kamloops und Clearwater bis nach Calgary. Unterwegs wird Landschaftskino vom Feinsten geboten: Kontraste zwischen Steppe und Gletschern – faszinierend.
Wohnmobilabenteuer Japan Japan ist nicht unbedingt das erste Ziel, wenn man an Wohnmobilreisen in der Ferne denkt. Dabei gilt das „Land der aufgehenden Sonne“als besonders attraktiv, um es im Camper zu bereisen. Und für deutsche Urlauber wird das nun einfacher. Ab Februar hat Europas größter Wohnmobilvermieter Mcrent drei Stützpunkte auf der Hauptinsel Honshu. Wahlweise von Hiratsuka, Kofu oder Nagano aus geht es in den kompakten Fahrzeugen durchs Land. Dessen Naturschönheiten wie japanische Alpen, Mount Fuji oder die Küstenregionen faszinieren ebenso wie Städte und Sehenswürdigkeiten. Gut ausgebaut ist die Infrastruktur, engmaschig das Netz an Campingplätzen.