Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Handelsstreit und technische Umbrüche: Heiße Tage für die Fahrzeugbauer Tesla schafft sein Ziel
5000 E-autos vom neuen Typ pro Woche
Palo Alto Tesla hat nach Angaben von Firmenchef Elon Musk das selbst gesteckte Ziel geschafft, in der letzten Juni-woche 5000 Fahrzeuge seines ersten günstigeren Elektroautos Model 3 zu bauen. Mit präzise 5031 Fahrzeugen war es eine Punktlandung. Tesla baute dafür unter anderem eine zusätzliche Montagelinie in einem Zelt neben dem Fabrikgebäude im kalifornischen Fremont auf. Firmenchef Elon Musk übernachtete in der Fabrik und überwachte die Fertigung selbst. Die Marge von 5000 Model 3 pro Woche sollte eigentlich schon Ende 2017 erreicht werden. Als das nicht klappte, nannte Musk Ende Juni als neuen Termin. Hätte Tesla sie wieder verfehlt, wäre das ein Schlag für das Ansehen des Firmenchefs und den Aktienkurs gewesen.
Rund ein Fünftel der zuletzt gebauten Model-3-fahrzeuge rollte von der Montagelinie im Zelt. Die Frage ist nun, ob Tesla dauerhaft 5000 Model 3 pro Woche bauen kann. Tesla versicherte, man sei auf Kurs, 6000 Fahrzeuge pro Woche zum Ende des kommenden Monats zu schaffen. „Ich denke, wir sind gerade zu einem echten Autounternehmen geworden“, schrieb Musk in einer E-mail an die Mitarbeiter.
Gleichzeitig wurden in den letzten sieben Juni-tagen 1913 Autos der älteren und teureren Modelle S und X gebaut. „7000 Autos, sieben Tage“, twitterte Musk deswegen. Ford-europachef Steven Armstrong
Firmenchef Musk übernachtete in der Fabrik
fühlte sich bemüßigt, die Errungenschaft ins Verhältnis mit der Produktion seines Konzerns zu bringen: „7000 Autos, circa vier Stunden“, konterte er.
Tesla hat rund 500000 Reservierungen für das Model 3 bekommen. Nachdem ein Teil davon abgearbeitet wurde, sind rund 420000 offen. Selbst bei dem jetzt erreichten Produktionstempo werden viele also noch lange warten müssen. Das Model 3 spielt eine Schlüsselrolle für Tesla. Es soll Tesla aus der Nische im Oberklasse-bereich in den breiteren Markt bringen.