Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
„Mal die Sorgen Europas hinter sich lassen“
Presse Cup Markus Ferber spielt seinen ersten Presse Cup. Nikolaus Bernhard wird als zweifacher Sieger gefeiert
Der erste herzliche Dank des zweifachen Siegers beim 42. Augsburger Presse Cup, Nikolaus Bernhard, ging an seine Mutter Christine: „Sie sagte bei einer Veranstaltung am Abend zuvor zu mir, Niko, jetzt keinen Gin Tonic mehr, wir spielen morgen Turnier“, erzählte der Bruttosieger und Gewinner des Augsburger Wanderpreises für das beste Nettoergebnis schmunzelnd, als er bei der Siegerehrung von den heftig applaudierenden Presse-cupteilnehmern zu einer kleinen Rede gedrängt worden war. Der Sohn des verstorbenen ehemaligen Club-präsidenten Dr. Erkki Bernhard hatte an diesem Turniertag mit herausragenden 28 Bruttopunkten und 47 Nettopunkten die sportlich beste Leistung auf dem Championskurs in Burgwalden abgeliefert. Und vergaß bei der Siegerehrung nicht, den Gastgebern vom Golfclub Augsburg ein großes Kompliment zu machen: „Die Greenkeeper haben einen irren Job gemacht.“Elena Pesch, die bei den Frauen mit 27 Bruttopunkten gewann, war überrascht von ihrem Sieg. Schließlich war die ehemalige Gca-mannschaftsspielerin schon länger nicht mehr zum Trainieren gekommen, da sie mittlerweile in Essen als Ärztin arbeitet. „Doch es war ein wunderschöner Tag mit alten Freunden“, schwärmte sie von ihrer Rückkehr nach Burgwalden und zum Presse Cup. Und weil sie nicht nur sicher, sondern auch lang schlägt, gewann Elena Pesch mit 220 Metern auch noch deutlich die Sonderwertung „Longest Drive“bei den Frauen.
Lockere 48 Meter legte da der Sieger bei den Männern noch drauf. Mit 268 Metern brachte der Bruttosieger der Jugendwertung, Niklas Hall (GC Olching), den längsten Abschlag des ganzen Teilnehmerfeldes auf sein Konto.
Zum ersten Mal fand auch der Augsburger Europapolitiker Markus Ferber die Zeit, das Benefizturnier mitzuspielen. Erst vor einem Jahr hat der 53-Jährige das Golfspielen im GC Augsburg begonnen. Unter Turnierbedingungen saßen die Schläge dann aber noch nicht immer so, wie er es gern gehabt hätte. „Ich kenne die Tücken auf meinem Heimatplatz. Aber ich mache alles falsch, was man falsch machen kann“, sagte Ferber lachend, ließ sich dadurch aber nicht die gute Laune verderben. Er weiß schließlich selbst, dass der eine oder andere Fehlschlag dem mangelnden Training durch seine politischen Ämter geschuldet ist. „In den letzten vier Wochen habe ich nur einmal gespielt. Aber trotzdem ist es schön, einmal alle Sorgen Europas hinter sich zu lassen und sich fünf Stunden in der Natur zu bewegen. Das macht den Kopf frei“, sagte Ferber.
Diese Motivation vereinte die Teilnehmer des Presse Cups: Gutes tun und sich sportlich zu betätigen. Wie gut dabei die mittlerweile zahlreich vertretene clubeigene Jugend des GC Augsburg unterwegs ist, unterstrich beim Presse Cup Florentin Flaschka. Mit 44 Punkten gewann er die Jugend-nettowertung mit deutlichem Vorsprung. Da hatte nicht einmal sein Flight-partner und Gca-mannschaftsspieler Vincent Anthuber eine Chance, der vergangene Woche erst mit seinen U14-kollegen den bayerischen Mannschaftsmeistertitel in Odelzhausen gewonnen hat. „Dort habe ich mit 12 über Par die Runde meines Lebens gespielt. Und wenn man so einen Lauf hat, will man natürlich weiterspielen“, sagt der 13-Jährige mit einem Handicap von 15,3, der beim Presse Cup wie manch anderer Teilnehmer auch eher auf den Spaßund Trainingsfaktor setzte.