Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Den Konzepten müssen Taten folgen

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Am Mittwoch wird die Stadtregie­rung ihren Masterplan zur Luftreinha­ltung vorstellen, nachdem sie im Mai schon ein in mehrfacher Hinsicht dünnes Papier namens „Augsburger Agenda für Mobilität“vorgestell­t hat, das wohl vor allem dazu diente, den geplanten Gratis-nahverkehr in der Kerninnens­tadt in ein Verkehrsko­nzept einzubette­n (und nicht als Reparaturv­ersuch der Tarifrefor­m dastehen zu lassen).

Man wird davon ausgehen dürfen, dass das, was am Mittwoch präsentier­t wird, über eine Ansammlung von Schaubilde­rn hinausgeht. Der Bund wird, wenn er Zuschüsse geben soll, mehr erwarten. Die Inhalte des Augsburger Masterplan­s sind weitestgeh­end bekannt, weil der Bund schon Ideen vorgegeben hat und sich die Masterplän­e der Städte – so sie schon bekannt sind – ziemlich gleichen. Es geht jetzt nur noch um die Frage, was aus dem Maßnahmens­trauß als erstes angepackt werden soll.

Teils baut der Masterplan auf bestehende­n Projekten wie dem Ausbau des Nahverkehr­s auf, teils setzt er auf Neuerungen. In jedem Fall ist mit dem Masterplan alleine noch

Teils werden auch Neuerungen angepackt

nichts gewonnen. Papier macht noch keine saubere Luft. Der Plan lebt davon, dass die darin festgesetz­ten Einzelmaßn­ahmen Realität werden.

Inwieweit Augsburg hoffen darf, großzügig Fördermitt­el aus Berlin zu bekommen, ist aber offen – es gibt Städte, in denen der Bund angesichts höherer Schadstoff­werte weitaus mehr Handlungsb­edarf erkennen wird. Entscheide­nd ist auch, wie beherzt die Stadtregie­rung die Maßnahmen angeht. Sie wird selbst Geld in Projekte stecken müssen. Und jeder im Masterplan festgesetz­te Punkt muss später noch einzeln vom Stadtrat beschlosse­n werden, bevor es an die Umsetzung geht. Das wird Zeit kosten.

Möglicherw­eise sind die Schadstoff­werte bis dahin durch die ohnehin ständig laufende Flottenver­jüngung des Pkw-bestands unter den Grenzwert gefallen. Umsonst ist der Masterplan aber nicht: Vieles, was drinsteht, gibt die Richtung vor, wie Mobilität der Zukunft sein muss, unabhängig von der Stickoxid-diskussion.

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