Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Den Konzepten müssen Taten folgen
Am Mittwoch wird die Stadtregierung ihren Masterplan zur Luftreinhaltung vorstellen, nachdem sie im Mai schon ein in mehrfacher Hinsicht dünnes Papier namens „Augsburger Agenda für Mobilität“vorgestellt hat, das wohl vor allem dazu diente, den geplanten Gratis-nahverkehr in der Kerninnenstadt in ein Verkehrskonzept einzubetten (und nicht als Reparaturversuch der Tarifreform dastehen zu lassen).
Man wird davon ausgehen dürfen, dass das, was am Mittwoch präsentiert wird, über eine Ansammlung von Schaubildern hinausgeht. Der Bund wird, wenn er Zuschüsse geben soll, mehr erwarten. Die Inhalte des Augsburger Masterplans sind weitestgehend bekannt, weil der Bund schon Ideen vorgegeben hat und sich die Masterpläne der Städte – so sie schon bekannt sind – ziemlich gleichen. Es geht jetzt nur noch um die Frage, was aus dem Maßnahmenstrauß als erstes angepackt werden soll.
Teils baut der Masterplan auf bestehenden Projekten wie dem Ausbau des Nahverkehrs auf, teils setzt er auf Neuerungen. In jedem Fall ist mit dem Masterplan alleine noch
Teils werden auch Neuerungen angepackt
nichts gewonnen. Papier macht noch keine saubere Luft. Der Plan lebt davon, dass die darin festgesetzten Einzelmaßnahmen Realität werden.
Inwieweit Augsburg hoffen darf, großzügig Fördermittel aus Berlin zu bekommen, ist aber offen – es gibt Städte, in denen der Bund angesichts höherer Schadstoffwerte weitaus mehr Handlungsbedarf erkennen wird. Entscheidend ist auch, wie beherzt die Stadtregierung die Maßnahmen angeht. Sie wird selbst Geld in Projekte stecken müssen. Und jeder im Masterplan festgesetzte Punkt muss später noch einzeln vom Stadtrat beschlossen werden, bevor es an die Umsetzung geht. Das wird Zeit kosten.
Möglicherweise sind die Schadstoffwerte bis dahin durch die ohnehin ständig laufende Flottenverjüngung des Pkw-bestands unter den Grenzwert gefallen. Umsonst ist der Masterplan aber nicht: Vieles, was drinsteht, gibt die Richtung vor, wie Mobilität der Zukunft sein muss, unabhängig von der Stickoxid-diskussion.