Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bruder lauf!

Die Ingebrigts­ens sind ein Phänomen

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Berlin Irgendwie haben sie das Laufen im Blut wie wohl keine andere Familie in Europa: Die drei Ingebrigts­en-brüder standen bei den Leichtathl­etik-europameis­terschafte­n in Berlin in den Endläufen über 1500 Meter komplett am Start, über 5000 Meter fehlte am Samstagabe­nd nur Filip, 25. Der 17 Jahre junge Jakob holte in beiden Rennen Gold. „Er ist so routiniert gelaufen, als wäre er zehn Jahre älter als alle anderen“, sagte Henrik, über 1500 Meter Vierter. Filip wurde als Titelverte­idiger nur Zwölfter. Der 27 Jahre alte Henrik holte dafür noch Silber über 5000 Meter. Jakob benötigte für die 1500 Meter 3:38,10 Minuten, über die 5000 13:17,06 Minuten – europäisch­er U20-rekord.

Die Erfolge des Trios macht die Konkurrenz auch misstrauis­ch. Filip stürzte im Halbfinale über 1500 Meter und rannte noch auf Rang drei. „Das ist schon krass, wie der da vorbeigezo­gen ist. Das sehe ich als Leistungss­portler, der auch jeden Tag ein-, zweimal trainiert, kritisch“, sagte der deutsche Teilnehmer Timo Benit. Tags darauf ruderte er zurück. Dass er damit Dopingvorw­ürfe angedeutet habe, „sei eine Fehlinterp­retation“.

Vater Gjert Ingebrigts­en sagte der

einmal: „Wir haben nie akzeptiert, dass es Grenzen gibt. Warum sollen norwegisch­e Jungs nicht so gut sein wie ein Afrikaner?“

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Foto: Witters Schnelle Brüder: die Norweger Henrik, Jakob und Filip Ingebrigts­en (v. l.).

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