Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wie viele Flüchtlinge in Bayern eine Ausbildung machen
● Immer mehr Flüchtlinge fassen Fuß auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Das belegen unterschiedliche Statisti ken. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) haben deutschlandweit
28 479 junge Flüchtlinge inzwi schen eine duale Ausbildung begon nen. Diese Zahl bezieht sich auf Ende 2017 und die acht wichtigsten Her kunftsländer, aus denen Asylbewer ber nach Deutschland kommen: Syrien, Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nige ria, Pakistan und Somalia. In Bayern wiederum ist in der Statistik von 6280 jungen Asylbewerbern die Rede, die Ende 2017 eine Ausbildung machten.
● In welchen Branchen die meisten Flüchtlinge tätig sind, darüber gibt eine Untersuchung der Bundesagentur für Arbeit Aufschluss. Demnach fin den die meisten Jobs in der Zeitarbeit. Eine Rolle spielen darüber hinaus auch das Kfz Gewerbe, der Bau, die Metall und Elektroindustrie, das
Gastgewerbe sowie der Dienstleis tungssektor.
● In Bayern läuft seit 2015 das Projekt
„Integration durch Arbeit“– eine Initiative der Bayerischen Staatsregie rung, die vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft umgesetzt wird. Bis Ende März 2018 wurden dem nach 153 791 Migranten in Praktika, Ausbildungsplätze oder Arbeitsstellen vermittelt. Das geht aus einer Auswer tung des bayerischen Wirtschaftsmi nisteriums hervor.
● Zuletzt durchliefen 7200 Schülerin nen und Schüler von Berufsintegrati onsklassen Praktika in bayerischen
Betrieben, hinzu kamen Praktika über die Bundesagentur für Arbeit. Zu dem registrierte die Initiative zuletzt 3675 Flüchtlinge, die eine Ausbildung im Industrie , Handels und Dienst leistungsbereich machten sowie 2670 in Handwerksberufen. Seit Start der Ini tiative konnten damit 8080 Ausbil
dungsverträge abgeschlossen wer den. Diese Zahl sagt allerdings nichts darüber aus, wie viele Flüchtlinge die Ausbildung tatsächlich beenden.
● Für die Unternehmen sind Asylbe werber wichtige Arbeitskräfte. Schließlich fehlen bundesweit allein im Handwerk 150 000 Fachkräfte. Und für 60 Prozent der Industrie und Han delsbetriebe ist der Fachkräfteman
gel ein erheblicher Risikofaktor. (sok)