Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Der Altbau hat ausgedient
Für 4,8 Millionen Euro baut die Stadt ein neues Umkleidegebäude mit Vereinsräumen und Betriebstechnik an der Sportanlage Süd. Schon jetzt ist klar, es wird zu klein
Die Zeit der veralteten, maroden und abgenutzten Umkleideräume auf der Sportanlage Süd geht zu Ende – zur Erleichterung vieler Fußballer, Leichtathleten und Hockeyspieler. Das schmucklose eingeschossige Gebäude neben dem Kletterzentrum des Alpenvereins an der Ilsungstraße, in dem es seit Jahren immer wieder Probleme mit Legionellen im Wasser gab, wird abgerissen. An die gleiche Stelle kommen Parkplätze und dahinter baut die Stadt Augsburg auf einem ehemaligen Hockeyfeld einen neuen Gebäudetrakt. Und die Stadträte haben sich bei der Planung und Finanzierung nicht lumpen lassen, wie Sportreferent Dirk Wurm und Sportamtsleiter Robert Zenner und bei einer öffentlichen Präsentation des Projekts vor Bürgern und Vereinsvertretern betonten.
Nicht alle Wünsche können erfüllt werden
Der neue, komplett barrierefreie Komplex besteht aus einem rechteckigen, zweigeschossigen Umkleidegebäude mit Sanitäranlagen, einem Presseraum im Obergeschoss und mehreren kleinen Vereins- und Technikräumen. Daneben wird ein eingeschossiges Betriebsgebäude samt Werkstatt und Maschinenhalle errichtet. Weil der Trakt durch die gewünschten Erweiterungen nach Absprache mit den Sportvereinen deutlich größer geworden ist als zunächst geplant, liegen die (bereits genehmigten) Kosten bei 4,8 Millionen Euro. Sogar die Fluchtwegetreppenhäuser wurden außen an die Stirnseiten des Gebäudes gesetzt, um mehr Platz im Inneren zu haben. Da Zenner und Wurm zudem für Baukostensteigerungen gewappnet sein wollen, haben sie einen „Puffer“von rund 500 000 Euro einrechnen lassen. Sollte der Fall eintreffen, müsste diese Summe noch nachträglich vom Stadtrat abgesegnet werden.
Alle Wünsche der Nutzer konnte die Stadtverwaltung trotzdem nicht erfüllen, was besonders die Fußballabteilung des TSV Schwaben Augsburg hart traf. „Wir bräuchten dringend noch Räume, wir platzen aus allen Nähten mit allein 13 Mädchenund Frauenteams“, gab Volker Baldauf zu bedenken. Zenner und Wurm rieten bei der Unterbringung von Trainingsgerätschaften und Bällen zu Containern, da die Pla- nungen am neuen Gebäude abgeschlossen sind und im nächsten Jahr schon die Ausschreibungen erfolgen werden. Der Spatenstich ist für Herbst 2019 geplant, die Fertigstellung für Anfang 2021. Die Stadt muss die Kosten alleine stemmen – trotz Anfragen bei Freistaat und Bund. „Wir haben auf der Sportanlage Süd keinen Schulsport, damit gibt es auch keine Förderung“, so Zenner.
Dass der alte Hockeyplatz T03 für den Neubau weichen muss, stößt nicht bei allen Vereinen auf Zustimmung, schließlich wird er noch gern für Trainingseinheiten genützt. Robert Zenner stellte hier mittelfristig einen zweiten Kunstrasenplatz auf der Sportanlage Süd in Aussicht. „Das Gebäude bringt eine hundertprozentige Verbesserung zu dem, was jetzt steht, und wird der Dimension der Anlage gerecht. Das ist nicht der Endpunkt für die Sanierung der Sportanlage Süd, sondern der Startpunkt“, betonte auch Sportreferent Dirk Wurm.