Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Neues Institut testet Flugzeugtu­rbinen

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt eröffnet in Augsburg eine Forschungs­einrichtun­g mit weltweit einzigarti­gen Angeboten. Warum davon auch Passagiere profitiere­n werden

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tigen Werkstoffe­n arbeiten. Deshalb müssen innovative Triebwerks­technologi­en und Konzepte entwickelt werden. Denn gerade Flugzeugtu­rbinen müssen im Betrieb sehr hohe Belastunge­n aushalten, etwa Temperatur­en um 1400 Grad. Das neue Institut im Augsburger Innovation­spark soll mit seiner Forschung Zeit und Geld sparen helfen und auch die Digitalisi­erung in der Luftfahrt vo- rantreiben. Für Forschung und Entwicklun­g wird dort ein „virtuelles Triebwerk“aufgebaut, das laut DLR weltweit einmalig ist. Es soll sozusagen ein digitaler Zwilling von echten Triebwerke­n sein und zuverlässi­ge Vorhersage­n zu nötigen Wartungen oder zur Lebensdaue­r der Antriebe liefern. Weiter soll es im Institut ein neuartiges Prüfzentru­m geben, um reale Triebwerke zu testen. Aktuell ist das neue Dlrinstitu­t noch Mieter im Augsburger Technologi­ezentrum. Bis 2022 soll ein komplett neues Gebäude nebenan im Innovation­spark entstehen. Dlr-vorstandsv­orsitzende Pascale Ehrenfreun­d sagte, „entspreche­nd der aktuellen gesellscha­ftlichen und wirtschaft­spolitisch­en Herausford­erungen leisten wir mit der Luftfahrtf­orschung am Dlr-standort Augsburg einen strategisc­h bedeutende­n Beitrag für den Wirtschaft­sund Wissenscha­ftsstandor­t Deutschlan­d.“

Auch der bayerische Wirtschaft­sminister Franz Josef Pschierer kam zur Eröffnung. „In Augsburg liegen Freud und Leid nahe beieinande­r“, sagte er mit Blick auf die kürzlich verkündete Werkschlie­ßung von Fujitsu mit rund 1800 Beschäftig­ten und den Start für das neue Dlrforschu­ngsinstitu­t am Mittwoch. Pschierer sagte auch, die Region Augsburg habe ein klares technologi­sches Profil und zeichne sich durch innovative und technisch hoch spezialisi­erte Firmen aus. Durch das neue Dlr-institut gewinne der Wirtschaft­sstandort weiter an Bedeutung.

Dafür gibt es auch Fördermitt­el vom Freistaat. Der Minister überbracht­e einen Förderbesc­heid von 5,8 Millionen Euro für Prüfstände im neuen Dlr-institut. Für den Bau des neuen Gebäudes werde es voraussich­tlich 2020 weitere Gelder des Landes geben. Aus Sicht des Ministers ist die Luft- und Raumfahrti­ndustrie eine wichtige Zukunftsbr­anche für den Freistaat und die Region. „Wir müssen aber besser und schneller sein, weil wir teurer sind.“Pschierer verteidigt­e deshalb auch die Pläne für das viel belächelte „Lufttaxi“. In Asien gebe es für diese Technologi­e bereits großes Interesse.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Bei der Eröffnung des neuen Dlr-instituts für Test und Simulation für Gasturbine­n: Professor Stefan Reh und Professori­n Pascale Ehrenfreun­d (beide DLR), Wirtschaft­sminister Franz Josef Pschierer und Professor Rolf Henke (DLR).
Foto: Silvio Wyszengrad Bei der Eröffnung des neuen Dlr-instituts für Test und Simulation für Gasturbine­n: Professor Stefan Reh und Professori­n Pascale Ehrenfreun­d (beide DLR), Wirtschaft­sminister Franz Josef Pschierer und Professor Rolf Henke (DLR).

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