Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wenn Frauen Karriere machen
So schnell kann es gehen. Medizinprofessorin Marion Kiechle wurde erst im März dieses Jahres als bayerische Wissenschaftsministerin berufen. Jetzt muss sie ihren Posten im neuen Kabinett von Ministerpräsident Markus Söder schon wieder räumen – und noch dazu einem Mann Platz machen. Dabei sind in der aktuellen Ministerriege von CSU und Freien Wählern ohnehin nicht sehr viele Frauen zu finden.
Der vergleichsweise geringe Frauenanteil ist nicht nur in politischen Führungsämtern nach wie vor ein Problem, sondern auch in den Chefetagen vieler Wirtschaftsunternehmen. In der deutschen Hochschullandschaft sieht es beim Anteil der Professorinnen nicht besser aus. Wenn unsere Gesellschaft moderner und erfolgreicher werden soll, muss sich an diesem Zustand dringend etwas ändern. Denn viele Untersuchungen zeigen, dass gut gemischte Teams von Männern und Frauen deutlich besser sind, wenn es darum geht, kreative und erfolgreiche Lösungen zu finden. Dass sich eine Universität unter weiblicher Führung gut entwickeln kann, zeigt sich gerade am Beispiel in Augsburg. Professorin Sabine Doering-manteuffel war die erste Präsidentin einer staatlichen Universität in Bayern. Sie hat es seither verstanden, sich mit einem kompetenten Team zu umgeben, und agiert im Großen und Ganzen sehr erfolgreich.