Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Staatstheater: Theater in der Verwaltung
Im Kulturausschuss sind sich Juristen der Stadt nicht grün
Der Spielbetrieb im Staatstheater Augsburg, das das Theater Augsburg abgelöst hat, läuft seit diesem Herbst. Eine Stiftung, an der Stadt und Freistaat zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind, managt das Staatstheater. In der Stadtverwaltung selbst gibt es Diskussionen, in welcher Form die Stadt ihr Mitspracherecht an der Stiftung ausüben soll. In der Sitzung des Kulturausschusses kam der Konflikt offen zur Sprache.
André de Beisac, Leiter des Zentralen Beteiligungsmanagements, kann nicht nachvollziehen, warum sein Amt nicht in die Geschäftsvorgänge eingebunden werde. Schließlich sei die Stiftung „eine Art Unternehmen“, insofern unterscheide sie sich von anderen städtischen Stiftungen. Kulturreferent Thomas Weitzel und Referats-juristin Aurelia Paulduro sehen es anders. Das Referat sei zuständig. Sie verwiesen auf das Konstrukt des Staatstheaters Nürnberg, bei dem das dortige Beteiligungsmanagement ebenfalls nicht eingebunden sei. Außerdem sei das Amt beim früheren Eigenbetrieb des Theaters Augsburg ebenfalls nicht zuständig gewesen, hieß es – de Beisac widersprach. Man habe Wirtschaftspläne und Quartalsberichte angeschaut.
Wegen der Unstimmigkeiten in der Verwaltung beschlossen die Stadträte, die Entscheidung auf die Stadtratssitzung zu vertagen. Vertreter von CSU und SPD legten sich aber fest: Für sie bleibt das Beteiligungsmanagement außen vor.