Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Leidenscha­ft statt Anlage

Darauf kommt’s beim Oldtimer-kauf an

-

Herr Frey, sie besitzen rund 120 Oldtimer, Ihr erstes Fahrzeug war ein Sportwagen der Firma „Singer“. Da waren sie 15. Welchen Tipp geben Sie Leuten, die sich so ein Fahrzeug zuzulegen wollen?

Walter Frey: Wer ein Fahrzeug mit historisch­em Status kauft, sollte sich gut auskennen oder jemanden zur Hand haben, der in dem Geschäft zu Hause ist. Der Markt ist für den Laien unüberscha­ubar. Das fängt bei schlechter Restaurato­ren-arbeit an und endet beim ungünstige­n Preisleist­ungs-verhältnis.

Viele glauben, wenn sie einen Oldtimer herrichten und wieder verkaufen, sind gute Geschäfte zu machen.

Frey: Das Spekuliere­n mit Oldtimern sehe ich noch wackeliger als den Handel mit Aktien. Zudem ist der Wertzuwach­s nur wenigen Marken vorbehalte­n und da ohne Garantie. Vor 30 Jahren habe ich einen Bentley für 30000 Mark gekauft. Der hat ungefähr seinen Wert gehalten, aber ein Geschäft ist das nicht. Es wurde ja auch in das Fahrzeug investiert.

Mit welcher Summe muss man rechnen, wenn man einen Oldtimer auf Vordermann bringen will?

Frey: Ein Drittel des Geldes sollte für die Wartung und Pflege genutzt werden. Wer nichts selbst machen kann, sollte die Finger davon lassen.

Gibt es Marken, die sich gut für eine Investitio­n eignen?

Frey: Mercedes, Porsche und BMW verspreche­n zwar eine Werthaltig­keit, aber da werden dann Preise aufgerufen, die kaum noch jemand bezahlen kann. Bei Ferrari, Bugatti oder Rolls Royce sollte man im Lotto gewonnen haben.

ist gelernter Kraftfahrz­eugmechani­ker-meister. 2017 eröffnete er das „Mazda Classic Automobil Museum Frey“.

 ??  ?? Walter Frey,
Walter Frey,

Newspapers in German

Newspapers from Germany