Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Abenteuerliches Vorgehen
Zu unserem Artikel „Den Intendanten gruselt die Serie an Ausfällen“vom 4. Januar:
Dass Vorstellungen abgesagt oder verschoben werden müssen, ist für Intendanz und Publikum sicherlich ärgerlich. Jedoch ist davon auszugehen, dass betroffene Karteninhaber hierfür Verständnis aufbringen, insbesondere wenn die Absagen krankheitsbedingt erfolgen.
Weeniger Verständnis darf das Management des Staatstheaters erwarten, wenn zusätzlich andere Vorstellungen verlegt werden. Die Vorverlegung der „Zauberflöte“vom 9. Februar auf den 5. Januar bedeutet letztlich, dass Karteninhaber, die von einer Absage nicht betroffen wären, dann doch betroffen sind. Warum ruft das Theater ohne Not zusätzlichen Unmut hervor? Gemäß der schriftlichen Mitteilung, „damit Sie beide Vorstellungen genießen können“. Blöd für denjenigen, der „Dalibor“nicht sehen möchte. Noch blöder für denjenigen, der bewusst den 9. Februar gewählt hat, um die zeitlichen Einschränkungen mehrerer Personen unter einen Hut zu bringen. Die Möglichkeit, umdisponieren zu können, reduziert das Theater auf ein Minimum, indem es über die Vorverlegung postalisch am 4. Januar informiert. Letztlich erlangt man so knapp 24 Stunden vor dem neuen Termin erstmalige Kenntnis von der Vorverlegung.
Erkrankungen von Ensemblemitgliedern sind nicht zu vermeiden und relativ unproblematisch für das Publikum. Sorgen bereiten müsste Herrn Bücker allerdings, wie diese Situationen gemanagt werden.
Michael Behling,
Augsburg