Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
161 000 Euro auf dem Altar
Unbekannter spendet für Afrika
Eigentlich wollte sich Pfarrer Norbert Grosse gerade auf den Pfingstgottesdienst in der Christkönigskirche im niederbayerischen Saal an der Donau vorbereiten. Doch wenige Minuten vor zehn Uhr kam seine Mesnerin auf ihn zu, mit einem Briefumschlag in der Hand und – vermutlich – einem leicht verdutzten Gesichtsausdruck. Denn in dem Umschlag waren bündelweise 500-Euro-scheine. Insgesamt 161 000 Euro.
Eine bis heute unbekannte Person hatte den Geldumschlag mit der Aufschrift „Spende für Afrika“und den Namen eines bereits verstorbenen Ehepaares unter ein Metallkreuz auf den Altar gelegt. Lange könne der Umschlag dort nicht gelegen haben, erinnert sich Mesnerin Maria-elisabeth Giesa. Um 7.30 Uhr habe der Pfarrer die Kirche aufgesperrt, um 9 Uhr sei dann sie gekommen. In der Zwischenzeit müsse der Wohltäter an den Altar gegangen sein, am Vortag sei dort noch nichts gewesen. „Der Umschlag war nicht verschlossen, er war nur umgeklappt“, sagt sich Giesa. Sie habe die Scheine gesehen und sei dann gleich in die Sakristei gegangen, um dem Pfarrer das Geld zu geben.
„Da war ich im ersten Moment schon sprachlos“, erzählt Pfarrer Grosse. Viel Zeit, sich Gedanken über den ungewöhnlichen Fund zu machen, hatte er jedoch nicht. „Ich musste ja wenige Minuten später den Gottesdienst halten.“Also zelebrierte er das christliche Hochfest Pfingsten. „Es ist ja schon eine Weile her, aber ich glaube, ich konnte