Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hilfe für alte und für junge Menschen

Die Marion-von-tessin-stiftung unterstütz­t die Arbeit der Kartei der Not mit 50000 Euro

- (AZ) (mit dpa)

Vor knapp einem Jahr hat die Marion-von-tessin-stiftung in München die bayernweit erste Tagesklini­k für Menschen mit Gedächtnis­störung und Demenzerkr­ankung eröffnet. Eine Einrichtun­g, für die es riesigen Bedarf gibt. Denn laut der Deutschen Alzheimer Gesellscha­ft leben etwa 1,6 Millionen Demenzkran­ke in Deutschlan­d. Und jedes Jahr kommen etwa 300 000 Neuerkrank­te dazu.

Doch nicht nur um ältere Menschen, sondern auch um Kinder und Jugendlich­e kümmert sich die Marion-von-tessin-stiftung und plant in München bereits ein neues Projekt: einen Campus für traumatisi­erte Mädchen und Buben, die in den Räumen der Stiftung Verständni­s, Zuflucht und Unterstütz­ung finden sollen.

Die Stiftung ist nach der Künstlerin und Puppenhers­tellerin Marion von Tessin benannt, die ihre demenzkran­ke Schwester Ingeborg pflegte. Im Jahr 2013 ist Marion von Tessin gestorben. Ihr Wunsch war es, mit der Stiftung alten Menschen und besonders Demenzpati­enten zu helfen und ihnen das Leben zu erleichter­n.

Die Ziele der Marion-vontessinS­tiftung sind ähnlich wie die der Kartei der Not. Das Leserhilfs­werk unserer Zeitung hilft ebenfalls Menschen, die unverschul­det in schwierige Lebenslage­n gekommen sind, die sie aus eigener Kraft nicht mehr meistern können – egal ob Senioren oder Kinder und Jugendlich­e, ob Familien oder Alleinerzi­ehende. Sie alle werden von der Kartei der Not unterstütz­t. Außerdem bietet das Ellinor-holland-haus in Augsburg generation­sübergreif­end Unterstütz­ung.

„Die Arbeit unserer Stiftungen ergänzt sich perfekt“, sagt Rupert Hackl, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Marion-von-tessin-stiftung – und übergab der Kartei der Not eine Spende in Höhe von 50 000 Euro. Nicht zum ersten mal übrigens: Mit dieser erneuten Spende nehmen die Marion-von-tessinund die Ingeborg-von-tessin-stiftung den Spitzenpla­tz bei den Sponsoren der Kartei der Not ein.

Kuratorium­svorsitzen­de Ellinor Scherer bedankte sich herzlich und sagte: „Es freut uns sehr, dass das Jahr mit einer so großzügige­n Unterstütz­ung beginnt.“ mich ganz gut darauf konzentrie­ren“, sagt der 57-Jährige gut ein halbes Jahr später. Doch als der Gottesdien­st vorüber war, wandte er sich wieder dem Bündel offensicht­lich ungenutzte­r 500er-scheine zu. Der Geistliche informiert­e das Bistum und brachte das Bargeld zur Bank. „Ich wollte so viel Geld nicht einfach so herumliege­n lassen“, erzählt er. Dort habe er erst einmal Auskunft geben müssen, wie er in den Besitz der Scheine gekommen sei. Die Bank habe schließlic­h die Vorschrift­en des Geldwäsche­gesetzes einhalten müssen.

Nach der Prüfung der anonymen Gabe durch die bischöflic­he Finanzkamm­er in Regensburg wurde die Spende nun veröffentl­icht. Entspreche­nd dem Willen des Geldgebers erhalten vier katholisch­e Initiative­n für die Arbeit in Afrika die 161000 Euro.

Auch im Ordinariat in Regensburg wird der Fall als ungewöhnli­ch eingestuft. „So etwas kommt nicht oft vor“, sagt Bistumsspr­echer Clemens Neck über die Höhe der Bargeldspe­nde. Saals Pfarrer Norbert Grosse selbst hat derartiges noch gar nie erlebt: „Vielleicht mal ein dreistelli­ger Betrag, aber 160000 Euro ist schon sehr viel Geld.“Warum der anonyme Spender diese große Summe einfach auf den Altar legte, ist nicht bekannt. Wenngleich Mesnerin Griesa eine ganz pragmatisc­he Erklärung parat hat: „Wir haben einen Opferstock, aber da passt in der Größe nichts rein.“

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Foto: uw Rupert Hackl übergab die 50000-Eurospende an Ellinor Scherer, Kuratorium­svorsitzen­de der Kartei der Not.Augsburg

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