Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Luxuriöser warten am Flughafen

Auch mit App oder Tageskarte lassen sich Ruhe und Gratis-verpflegun­g genießen, die sonst vor allem Vielfliege­rn zustehen. Aber Achtung: Der Dresscode muss stimmen

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Meilen stehen lassen, weitere sammeln und dann beim nächsten Flug das Konto abräumen, upgraden und an der Lounge-tür lässig mit dem Business-ticket wedeln. Ja, er wird Sie reinlassen, der Kellner … Zugang mit Hilfe einer App

Die App „Loungebudd­y“(gratis für ios und Android) informiert und fungiert als Türöffner: Einfach mit dem eigenen Reiseplan füttern, schon zeigt das Programm alle Flughafen-lounges an, die sozusagen „am Weg“liegen – garniert mit der Info, ob man dort umsonst reinkommt oder zahlen muss. Beispiel: CGN – der Code für den Flughafen Köln-bonn – hat vier Lounges. Der Zutritt in die Lufthansa Business Lounge kostet ab 39 Euro. In die Lufthansa Senator Lounge kann man sich allerdings nicht einkaufen. Bietet sich eine kostenlose Lounge an, lässt sich diese ebenfalls gleich per Smartphone-klick buchen. Allerdings sind bisher nicht alle Lounges verzeichne­t, die App wird sukzessive erweitert.

Für Eintagsfli­eger: der Day Pass Wer nur auf einer Reise in eine ganz bestimmte Airport Lounge will, sollte zum Day Pass greifen: Diese Tageskarte kostet zwischen 20 und 65 Euro und wird von einigen Airlines angeboten. Aber Achtung: unbedingt vorher bestellen, nicht erst bei Ankunft am Flughafen. Denn die Tageskarte heißt zwar Day Pass, aber wer sie am Benutzungs­tag kauft, zahlt zusätzlich drauf. Lounge-mitglied werden

Ja, das geht, und zwar in mehr als 950 Lounges in 400 Städten weltweit. Möglich macht es Priority Pass: Gegründet 1992, ist es das wohl am weitesten verbreitet­e Vielfliege­r-vorteilspr­ogramm abseits von Miles&more und anderen. Für 99 Euro Jahresbeit­rag wird man Standard-mitglied und zahlt für jeden Lounge-besuch noch mal 24 Euro Eintritt. Als Priority-standard-plus-flieger (249 Euro pro Jahr) sind zehn Lounge-besuche jährlich frei. Der elfte und alle weiteren kosten dann wieder 24 Euro. Diese vermeiden Vielfliege­r mit der Priority-prestige-mitgliedsc­haft: rein und raus in alle Lounges, so oft man will, für 399 Euro Jahresbeit­rag. Infos unter www.prioritypa­ss.com/de.

Die abgespeckt­e Variante

Es geht nicht darum, einen prominente­n Gast in einer Schicki-mickiumgeb­ung zu sehen? Eine No-name-ruhezone reicht, weil der Fluggast sich einfach nur ausruhen, funktionie­rendes Wifi und guten Gratis-gastro-service möchte? Ketten wie Airspace (vor allem auf Usflughäfe­n) und Plaza Premium (z. B. Kanada, China, Australien, Malaysia, Indien) bieten all das oft schon für 20 Euro Eintritt. Manchmal gibt’s sogar kleine Spa-treatments gegen Aufpreis dazu. Der Haken: Manche dieser Public Lounges schließen gegen Abend. Der Begleitung­strick

Jeder First-class-passagier darf einen Gast mit in die Lounge bringen – kostenlos. Aber viele kommen allein. Wer keine Furcht vor Nähe hat, sollte also mal unauffälli­g in der Nähe der Loungetür herumstehe­n und Reisende ansprechen, die hinein wollen. Reagieren sie mit panischem Blick, dann kann man nur kurz nach der Uhrzeit oder nach dem Weg fragen. Wer die Ansprache hingegen mit einem Lächeln erwidert, dem kann man von der langen Reise erzählen , und davon, dass man heute leider nur ein Economytic­ket hat, sich aber gerne etwas erfrischen möchten. Mit Glück nimmt der „Erst-klässler“den „Holzklässl­er“mit rein. Wichtig: Der Dresscode muss stimmen, statt Shorts und bauchfreie­m Top sollte der „Zusatzgast“lange Hosen oder ein Kleid tragen.

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