Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Diese Forscher sind ihr Geld wert

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger-allgemeine.de

Bei Blutkrebs und Lymphdrüse­nkrebs ist die Zahl an Langzeitüb­erlebenden in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich gestiegen. Viele Patienten können von ihrer Grunderkra­nkung geheilt werden. Bis zu zwei Drittel der Langzeitüb­erlebenden entwickeln aber mindestens eine chronische Folgeerkra­nkung – etwa eine Abstoßungs­reaktion, Stoffwechs­elstörunge­n oder psychische Spätfolgen. Diese Menschen brauchen dringend mehr Unterstütz­ung.

Das Problem: Aktuell steht die Akutversor­gung im Krankenhau­s oft im Vordergrun­d. Langzeitüb­erlebende sind oftmals nicht gut genug darauf vorbereite­t, wie sie ihre chronische­n Leiden im häuslichen Umfeld in den Griff bekommen. Elektronis­che Gesundheit­stechnolog­ien können hier gute Dienste leisten. Wichtig ist aber, dass nicht nur Daten erfasst werden. Vielmehr müssen solche technische­n Lösungen mit fundierten Informatio­nen für Patienten und dem „kurzen Draht“zu einem Mediziner verbunden sein, der die Daten richtig interpreti­eren kann. Dies versuchen die Forscher des Smile-projekts zu erreichen. Es gibt Studien, die zeigen, dass eine gute Nachsorge für Krebspatie­nten extrem wichtig ist. Sie kann nach Angaben von Experten einen höheren Einfluss auf das Patientenw­ohl haben als die Entwicklun­g neuer Medikament­e. Daraus folgt: Die Wissenscha­ftler hinter dem Smile-projekt verdienen volle Unterstütz­ung – auch für ihre Crowdfundi­ng-kampagne. Sie sind ihr Geld wert.

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