Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Drohung ist nicht verhältnismäßig
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Da gibt es also dieses verwegene Ziel, die globale Klimaerwärmung zu bremsen und wenigstens das zu tun, was in der Macht der Menschen steht: den Co2-ausstoß zu reduzieren. Aber dazu sind bekanntlich erhebliche Anstrengungen nötig und die Politik hätte viel zu tun. Auch und gerade in Bayern.
Da können wir also doch zufrieden sein, dass der Ministerialbeauftragte rechtzeitig vor der Schülerdemo für den Klimaschutz für Rechtssicherheit gesorgt hat. In einem einseitigen Schreiben wird mit blümeranten Worten das Grundrecht auf Meinungsfreiheit gelobt, danach an die Schulpflicht erinnert und schließlich gedroht, bei einem Verstoß gegen die Schulpflicht mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Recht so? Möglich. Aber verhältnismäßig finde ich es nicht – es geht um zwei bis drei Schulstunden am Ende einer Schulwoche und um die Möglichkeit einer demokratischen Teilhabe von Kindern und Jugendlichen. Hätte dieses Thema nicht wunderbar in den schulischen Unterricht integriert werden können – mit oder ohne Teilnahme an der Demo?
Nun würde ich mich gerne bei jemandem beklagen, aber das geht ja gar nicht, denn die rechtliche Situation ist ja schon geklärt. Die Schulleitungen müssen die Vorgaben umsetzen, die Lehrer haben den Schulleitungen zu gehorchen und die Schüler haben Angst vor den Konsequenzen. Wenn das Recht ist, dann bin ich schon gespannt auf das Elternschreiben, das bei der nächsten ausgefallenen Schulstunde erklärt, wie das mit der Schulpflicht zu vereinbaren ist.
Dr. Volker Zepf, Augsburg Mit allem nötigen Respekt vor den Zukunftssorgen der Jugendlichen, aber wie wäre es denn, einmal dagegen zu demonstrieren, dass zu den „Klimakonferenzen“, wie z. B. kürzlich in Katowice, jedes Jahr über 20 000 Leute (Klimabürokraten, Journalisten, Randfiguren) aus aller Welt einfliegen und damit unserem Planeten einen Co2-schock versetzen, von dem er sich erst wieder erholen muss? Bis er im nächsten Jahr wieder eine Portion Klimaschutz serviert bekommt.
Bernhard John,
Augsburg sind gesperrt, weil Tore nicht mehr zugelassen sind. Die Turngeräte stehen deswegen in Umkleiden und Duschräumen. Böden sind stumpf, weil das Geld für die Parkettsanierung fehlt … Kein Schwimmunterricht für Schüler, weil Kapazitäten in den Bädern fehlen – Wettkämpfe sind nur noch im Haunstetter Bad möglich, das aber nicht mehr sanierungswürdig erscheint. Es gibt Besucherhöchstgrenzen im Schwimmbad oder der Erhardwunderlich-sporthalle wegen Brandschutzmängeln. Die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen. Lapidare Antworten der Schulverwaltung zeugen nicht von großem Interesse am Sport!
Sportstadt Augsburg heißt nicht nur FCA, Panther oder Kanuten – Tausende von Breitensportler in rund 300 Vereinen gehören ebenso zur Sportlandschaft in Augsburg. Und es ist nicht so, dass es keinen Plan gäbe. Es gibt einen Sport- und Bäderentwicklungsplan. Diesen schnell und unter Bündelung aller finanziellen Ressourcen umzusetzen, muss im Interesse aller Entscheidungsträger der Stadt und des Landes sein.
Hans Wengenmeir, 1. Vorsitzender, Polizei Sport Verein Augsburg, Mitglied im Sportbeirat der Stadt Augsburg