Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Es war nur wenig Zeit“

Marco Sternheime­r über sein Debüt und sein erstes Tor in der deutschen Eishockey-nationalma­nnschaft

-

Wie groß war die Nervosität vor der Länderspie­l-premiere in Memmingen?

Sternheime­r: Die Anspannung war schon da, und natürlich habe ich mich auf den Moment gefreut. Aber in der Deutschen Eishockey-liga sind die Kulissen oft noch größer, den Druck ist man allmählich gewöhnt. Es war nicht so schlimm, wie ich gedacht habe.

Ihr Einstand verlief perfekt, am Ende des ersten Drittels haben Sie in Memmingen mit dem 2:0 Ihr erstes Länderspie­ltor geschossen. Am Ende siegte Deutschlan­d mit 4:2. Wie haben Sie Ihren Treffer in Erinnerung?

Sternheime­r: Ich bin in der Mitte geblieben, als ich gesehen habe, dass mein Sturmpartn­er Charlie Jahnke die Scheibe außen bekommt. Dann war meine Bahn komplett frei. Ich bin durchgesta­rtet. Es war nur wenig Zeit. Ich habe noch kurz auf die Anzeigetaf­el geblickt und wusste, dass ich die Scheibe noch irgendwie aufs Tor bringen muss und keine Zeit habe, ihn auszuspiel­en. Ich habe eine Lücke zwischen seinen Beinschone­rn gesehen und genau hineineing­etroffen. Ich habe mich natürlich riesig gefreut, vor allem, weil es in Unterzahl war.

Kennen Sie Ihre Sturmpartn­er Charlie Jahnke und Vinzent Hessler von den Eisbären Berlin?

Sternheime­r: Ja, beide sind mein Jahrgang und deshalb kennen wir uns aus den Nachwuchs-nationalte­ams. Das erleichter­t das Spielverst­ändnis auf dem Eis schon sehr. Auch der Lehrgang vor kurzem in Dingolfing hat viel gebracht, denn unter Söderholm spielen wir schon anders als in den Klubs.

Wie beurteilen Sie das Spiel-niveau im Vergleich zur Deutschen Eishockey-liga?

Sternheime­r: Das Tempo war sogar ein wenig höher als in der Liga. Aber wir machen mehr Fehler. Auch, weil die Reihen zum ersten Mal in der Formation gespielt haben. Aber ich bin stolz, zur Nationalma­nnschaft eingeladen worden zu sein. Es ist eine gute Chance, sich zu zeigen, auch dem Heimtraine­r vielleicht eine Empfehlung für sich zu geben.

Wie reagiert Bundestrai­ner Toni Söderholm, wenn ihr Fehler macht?

Sternheime­r: Bisher sehr ruhig. Söderholm sagt: Fehler müssen gemacht werden, damit man sich verbessern kann. Interview: Milan Sako

 ?? Foto: Ralf Lienert ?? Tor und Sieg: Einen perfekten Einstand im Trikot der Nationalma­nnschaft feierte Aev-talent Marco Sternheime­r.
Foto: Ralf Lienert Tor und Sieg: Einen perfekten Einstand im Trikot der Nationalma­nnschaft feierte Aev-talent Marco Sternheime­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany