Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Facebook darf nicht mehr so skrupellos sein

- VON JÜRGEN MARKS mrk@augsburger-allgemeine.de

Das deutsche Kartellamt hat Facebook einen Warnschuss verpasst. Der Us-konzern darf seine Quasi-monopolste­llung nicht mehr missbrauch­en, um den 23 Millionen täglichen deutschen Nutzern zu diktieren, dass sie der Datensamme­lei innerhalb von Facebook, auf den konzerneig­enen Plattforme­n Instagram und Whatsapp sowie auf externen Seiten zustimmen müssen, bevor sie die Welt des Netzwerks betreten dürfen.

Zudem will die Behörde die Position von Wettbewerb­ern im Werbemarkt stärken – vom Fernsehen bis zu den Zeitungen. Die geraten nämlich zunehmend in die Defensive, weil sie nicht so skrupellos Daten sammeln können und wollen.

Alles gut also? Leider nein. Denn der Stopp würde nur für Deutschlan­d gelten. Das Land ist angesichts von weltweit 1,5 Milliarden Tagesnutze­rn für die Datenkrake nicht bedeutend. Da Facebook Beschwerde gegen die Entscheidu­ng einlegte, darf der Konzern auch bis zum nächsten Urteil weitersamm­eln. Deshalb ist der Entscheid nicht mehr als ein Warnschuss.

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