Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Facebook darf nicht mehr so skrupellos sein
Das deutsche Kartellamt hat Facebook einen Warnschuss verpasst. Der Us-konzern darf seine Quasi-monopolstellung nicht mehr missbrauchen, um den 23 Millionen täglichen deutschen Nutzern zu diktieren, dass sie der Datensammelei innerhalb von Facebook, auf den konzerneigenen Plattformen Instagram und Whatsapp sowie auf externen Seiten zustimmen müssen, bevor sie die Welt des Netzwerks betreten dürfen.
Zudem will die Behörde die Position von Wettbewerbern im Werbemarkt stärken – vom Fernsehen bis zu den Zeitungen. Die geraten nämlich zunehmend in die Defensive, weil sie nicht so skrupellos Daten sammeln können und wollen.
Alles gut also? Leider nein. Denn der Stopp würde nur für Deutschland gelten. Das Land ist angesichts von weltweit 1,5 Milliarden Tagesnutzern für die Datenkrake nicht bedeutend. Da Facebook Beschwerde gegen die Entscheidung einlegte, darf der Konzern auch bis zum nächsten Urteil weitersammeln. Deshalb ist der Entscheid nicht mehr als ein Warnschuss.