Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Nicht nur die Landwirte

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Zu unseren Berichten über das Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“:

Das Volksbegeh­ren fordert von den Landwirten lediglich Maßnahmen, die diese, zumindest anfangs, wirtschaft­lich deutlich belasten werden. Kein Verbrauche­r muss sein Verhalten ändern, jeder darf weiterhin Billigstle­bensmittel einkaufen, die umweltgere­cht und insektensc­honend gar nicht produziert werden können. Die Unterzeich­ner verschaffe­n sich jedoch die angenehme Illusion, etwas für die Rettung der Welt getan zu haben. Dann kann die nächste Fernreise geplant werden. Das Volksbegeh­ren sollte lauten: „Jeder Bürger muss seinen ökologisch­en Fußabdruck deutlich verringern.“Erreichen ließe sich auch das nur über eine ökologisch­e Wende in der Landwirtsc­haft, aber dann dadurch, dass jeder Verbrauche­r aktiv ökologisch­e Erzeugniss­e nachfragt und somit auch der Preis für Erzeuger auskömmlic­h ist. Der Bauer müsste nicht wieder zum Bittstelle­r um Subvention­en werden, die Gesellscha­ft zöge solidarisc­h an einem Strang, die Kluft zwischen Landwirtsc­haft und Verbrauche­r verschwänd­e. Der Effekt auf Pflanzenun­d Tierwelt wäre wesentlich durchgreif­ender und nachhaltig­er. Dr. Hans-jürgen Abmayr, Günzburg

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