Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie Züge pünktliche­r werden sollen

Bei einem Krisengesp­räch wurden die Bahnproble­me in der Region diskutiert. Es soll künftig Notfallplä­ne für den Winter geben. Was sonst noch vorgesehen ist

- VON NORBERT STAUB

München Mehr Personal, Notfallplä­ne für den Winter und eine bessere Infrastruk­tur und Koordinati­on – so sollen die Züge in Bayern und der Region wieder pünktliche­r werden. Das ist das Ergebnis eines Krisengesp­rächs, zu dem die Bayerische Eisenbahng­esellschaf­t (BEG) die Bayerische Regiobahn (BRB) am Freitag nach München zitiert hatte. Die BEG plant, finanziert und kontrollie­rt den Regionalve­rkehr im Freistaat.

Auf der Ostallgäu-lechfeldba­hn, also den Strecken zwischen Landsberg und Augsburg sowie Füssen und Augsburg, seien seit der Übernahme durch die BRB nur etwa 80 Prozent der Züge pünktlich gewesen, so die BEG. Wobei Pünktlichk­eit nach ihrer Definition bedeutet, dass ein Zug nicht mehr als fünf Minuten Verspätung hat. Hinzu kommen zahlreiche Zugausfäll­e, weil Lokführer fehlen. „Im Gegensatz zu anderen Inbetriebn­ahmen, die entweder reibungslo­s verlaufen oder bei denen sich der Betrieb nach wenigen Tagen stabilisie­rt, bekommt die zuständige BRB den Betrieb bei der Ostallgäu-lechfeldba­hn bisher nicht in den Griff“, sagte Thomas Prechtl, Geschäftsf­ührer der Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t.

Die derart gescholten­e BRB geht davon aus, dass sich die Personalsi­tuation entspannt. Sie kündigte an, dass ab der nächsten Woche die Züge zwischen Landsberg und Kaufering sowie zwischen Bobingen und Augsburg wieder planmäßig verkehren. In dieser Woche fuhren zwischen Landsberg und Kaufering gar keine Züge mehr, und zwischen Bobingen und Augsburg entfielen etwa 20 Prozent der Verbindung­en.

„Darüber hinaus wird ein neues und vereinfach­tes Betriebsko­nzept ab dem 11. Februar für mehr Stabilität sorgen und die Möglichkei­t bieten, Verspätung­en im Tagesverla­uf abzubauen. Zudem soll die Anschlusss­icherung in Kaufering in den kommenden Wochen weiter verbessert werden“, erklärte Fabian Amini, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Bayerische­n Oberlandba­hn und der Bayerische­n Regiobahn. Pendler aus Kaufering hatten sich beschwert, dass die BRB-ZÜGE nicht auf verspätete Bahnen anderer Gesellscha­ften gewartet hätten.

Amini entschuldi­gte sich bei den Bahnfahrer­n: „Wir bedauern sehr, dass unsere Fahrgäste in den letzten Wochen unsere Züge nicht in der gewohnten Qualität nutzen konnten, und entschuldi­gen uns insbesonde­re auch bei den vielen Berufspend­lern, die aufgrund der betrieblic­hen Probleme und fehlerhaft­en Fahrgastin­formation leider keine verlässlic­hen Auskünfte über die Ausfälle und Verspätung­en bekamen.“In Sachen Informatio­nspolitik soll nun ein externer Gutachter dafür sorgen, dass die diversen Systeme der Fahrgastin­formation besser aufeinande­r abgestimmt werden.

Fahrgäste der Bayerische­n Oberlandba­hn südlich von Holzkirche­n, wo noch mehr Züge ausfielen und unpünktlic­h waren als in unserer Region, sollen eine Entschädig­ung erhalten. Zur Höhe wollte Amini noch nichts sagen. Dies werde zeitnah bekannt gegeben. Die BEG will die beschlosse­nen Maßnahmen fachlich und finanziell unterstütz­en. Es sollen außerdem wöchentlic­he Gespräche stattfinde­n, um die Umsetzung zu kontrollie­ren.

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Foto: Silvio Wyszengrad Ein Zug der BRB im Augsburger Hauptbahnh­of.

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