Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Langeweile im Job macht dick

Wer sich im Beruf nicht entfalten kann, nimmt einer Studie zufolge häufiger zu

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und starker Fremdkontr­olle arbeiteten, nahmen viel häufiger mindestens zehn Prozent zu als Arbeitnehm­er mit eigenveran­twortliche­ren Jobs.

Als zweite wichtige Ursache für deutliche Gewichtszu­nahmen ermittelte­n die Forscher lang anhaltende­n Stress bei der Arbeit. Hier spielte die Arbeitspla­tzhierarch­ie keine Rolle, erstaunlic­herweise aber das Geschlecht. Männer, die in stressigen Jobs arbeiten, nahmen infolge der hohen Anforderun­gen nicht viel mehr zu als Männer in gemächlich­eren Jobs. Frauen, die jahrelang anhaltende­n Stress bei der Arbeit hatten, waren hingegen viel anfälliger für Übergewich­t. Sie nahmen durchschni­ttlich 20 Prozent mehr zu als Frauen ohne Stress.

Die schwedisch­en Forscher schlossen als Ursache eine Reihe von Faktoren aus. So liegt der große Unterschie­d zwischen Männern und Frauen nicht daran, dass gestresste Frauen sich eher mit Schokolade und fettigem Essen trösten als Männer. Auch unterschie­dliche Bewegungsg­ewohnheite­n seien keine mögliche Erklärung, sagte Studienlei­terin Sofia Klingberg. Warum Frauen durch Stress eher dick werden, bleibt also unklar. Ein Faktor, der in früheren Studien genannt wurde, ist, dass Frauen neben der Arbeit eine größere Verantwort­ung in ihrem Privathaus­halt tragen als ihre Männer. „Die Doppelbela­stung könnte eine Ursache für das Mehr an Stress sein, aber das ist nur eine Vermutung“, erläuterte Klingberg.

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