Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Hier macht Augsburg große Sprünge
Trampolinparks liegen im Trend, weshalb in Augsburg bald eine zweite solche Anlage eröffnen soll. Die Pläne zogen sich in die Länge, doch die Betreiber haben einiges vor
Trampolinparks liegen im Trend: Zwischen 2014 und 2018 haben in Deutschland 62 dieser Freizeitanlagen geöffnet. Im Mutterland des Trendsports, England, waren es im selben Zeitraum über 200, sagt der Geschäftsführer der Airhop Gmbh, Michael Jung. Das Unternehmen betreibt bislang drei Anlagen in deutschen Großstädten und möchte schon seit längerem auch in Augsburg Fuß fassen. Eine Trampolinanlage gibt es bereits in der Stadt: Betreiber ist der Mitbewerber Jump Town.
Eigentlich war die Eröffnung des Airhop-trampolinparks schon fürs vergangene Jahr angekündigt. In Lechhausen sollte eine große Halle entstehen. „Das Projekt hat sich aus Planungsgründen leider verzögert“, sagt Geschäftsführer Jung. Dabei stehe Augsburg als Standort ganz auf der Prioritätenliste, schließlich hat das Unternehmen seinen Sitz an der Steinernen Furt in Lechhausen. „Wir halten am Standort Augsburg fest und planen dort unseren Flagship-store“, betont er.
In der Vergangenheit habe sich die Eröffnung aus verschiedenen Gründen mehrfach verzögert. Ursprünglich wollte man im ehemaligen „Gestrandet“in der Hofratröhrer-straße bauen, doch die Immobilie habe sich im Nachhinein als ungeeignet erwiesen, so Jung. Dass es jetzt in Lechhausen so lange dauert, liege unter anderen an unvorhersehbaren Planungen für den Außenbereich.
Die Halle soll im ehemaligen Gebäude des Druckerherstellers Foxeljet an der Ulstettstraße in Lechhausen entstehen. Auf rund 3600 Quadratmetern sollen Trampolinfans künftig ihrem Hobby nachgehen können. Dazu muss allerdings ein Parkplatz mit rund 80 Plätzen angelegt werden, so der Geschäftsführer. Er geht davon aus, im letzten Quartal 2019 öffnen zu können. „Wir wollen in der Herbstsaison eröffnen“, erklärt er. Dann sollen im neuen Trampolinpark 50 bis 60 Arbeitsplätze entstehen, mindestens eine Million Euro will das Unternehmen investieren. Der Mutterkonzern von Airhop sitzt in Bristol, in England hat das Unternehmen zwei Anlagen.
„Jump Town“hat seinen Trampolinpark auf der anderen Seite der Stadt – in Oberhausen in der Nähe des Gaskessels. In dem Familienunternehmen beobachtet man die Aktivitäten des Mitbewerbers mit Interesse, aber ohne Angst, sagt Geschäftsführer Daniele Calderone. Zwischen acht- und zehntausend Besucher kommen im Monat nach seinen Angaben hierher – wobei die Auslastung nach Jahres- und Tagesoben zeit schwanke. Gegen die große Trampolinkette versuche man mit familiärer Umgebung und immer neuen Attraktionen zu punkten. „Um die Mittagszeit haben wir vor allem Kindergeburtstage, gegen Abend kommt das ältere, sportaffine Publikum“, so Calderone.
Auch bei den Geräten setze man auf die sportliche Klientel, ein Großteil der Trampolins sind auf hohe Sprungkraft ausgelegt und eignen sich besonders für ambitionierte Springer. Daneben gibt es im Jump Town aber auch andere Betätigungsmöglichkeiten wie einen Ninja Warrior Parcours, eine „Jumpwall“, bei der die jungen Sportler mit Anlauf eine Wand hinauflaufen müssen, oder ein „Battle Beam“, in deren Rahmen man sich gegenseitig mit Schaumrollen von einer Plattform in ein Becken mit Schaumwürfeln stößt.
Das Konzept scheint anzukomnoch men: Rodrigo aus Landsberg feiert mit fünf Freunden seinen zwölften Geburtstag im Jump Town. „Es gibt hier viel mehr Möglichkeiten als in anderen Trampolinparks“, sagt das Geburtstagskind. Vor allem der Ninja-parcours hat es den Freunden angetan. „Und es ist toll, wie hoch man hier auf den Trampolinen federt“, sagt er. Auch für Vater Christian Schaffner war das breite Angebot ein wichtiges Kriterium – und auch der Preis, der nach seinen Vergleichen ein gutes Stück unter dem der Konkurrenz liegt.
Nebenan springen die Freundinnen Anna und Merve wild auf und ab. „Was am Springen Spaß macht?“, fragt Anna den Reporter etwas verständnislos. „Na, das Springen.“Die jungen Frauen bezeichnen sich als nicht besonders sportlich – aber die Stunde im Trampolinpark ist trotzdem ihr Highlight des Tages.