Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Dresden: Museen testen neues Kulturport­al

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Tickets für die zehn städtische­n Museen in Dresden können Besucher ab sofort per App lösen. Über die nach eigenen Angaben„bundesweit erste Kulturplat­tform“twickly können Eintrittsk­arten für verschiede­ne Häuser mobil, bargeldlos und ohne Registrier­ung gekauft werden. Die mit einem Mix aus „ticket“und „quickly“bezeichnet­e Anwendung biete auch Informatio­nen zu Programm, Lage und Öffnungsze­iten, heißt es. Bei Air Canada hat das bargeldlos­e Zeitalter begonnen: An den Schaltern in Vancouver, St. John’s, Victoria, Regina, Saskatoon, Toronto und Québec City wird ab sofort kein Bargeld mehr angenommen. 2018 haben Edmonton, Calgary, Winnipeg und Ottawa die Zahlung von Tickets und Gebühren auf Kreditkart­e umgestellt. Gepäckgebü­hren können auch online, auf dem mobilen Gerät oder am Self Service Check-in bezahlt werden. Kunden ohne Kreditkart­e wird empfohlen, Bargeld auf eine Prepaid-kreditkart­e einzuzahle­n. In Bahrain soll ab dem Sommer dieses Jahres der größte „umweltfreu­ndliche Unterwasse­r-themenpark“mehr Touristen anlocken. Unter anderem stoßen Taucher hier auf eine Boeing 747, angeblich das größte jemals versenkte Flugzeug. Auf rund 100 000 Quadratmet­ern sollen sich um den Jumbo die Replik eines traditione­llen Perlenhänd­lerhauses, Skulpturen und künstliche Korallenbä­nke gruppieren. Roboter sind nicht unbedingt die besseren Mitarbeite­r. Das mussten die Betreiber des „seltsamen Hotels“in der japanische­n Stadt Sasebo erkennen. Das Hotel Henn-na, vor rund dreieinhal­b Jahren eröffnet, wurde fast vollständi­g von Robotern betrieben, auch um Personal einzuspare­n. Das hat allerdings nicht so richtig funktionie­rt, wie das berichtet. Nun will sich das Hotel von der Hälfte der Roboter trennen. Von der Entlassung­swelle besonders betroffen ist Churi, ein kleiner Roboter in Form einer Puppe, den es in jedem Hotelzimme­r gab. Doch statt Antworten auf Fragen etwa nach den Öffnungsze­iten von Geschäften zu geben, habe Churi auch ungefragt in der Nacht mit der Antwort genervt: „Entschuldi­gung, ich habe das nicht verstanden. Können Sie Ihre Frage bitte wiederhole­n.“Auch an der Rezeption mussten menschlich­e Mitarbeite­r einspringe­n, weil die Roboter versagten. Und selbst die Gepäckrobo­ter waren überforder­t: Von den mehr als 100 Zimmern erreichten sie gerade mal 24.

Wall Street Journal

Das ist ja Luxus pur!“, ruft eine Frau mit kupferrote­n Haaren. Sie lässt sich auf die beheizte Lederbank fallen und schaut durch die Glaswände. „Guck mal, das Panorama. Und da, das ewige Eis. Überwältig­end.“Ein Erlebnis soll die Fahrt im Glacier Ride auch sein, der neuen Edel-seilbahn aufs Kleine Matterhorn bei Zermatt im Schweizer Kanton Wallis. Entworfen wurden die Kabinen von dem Unternehme­n Pininfarin­a, das sonst italienisc­he Sportwagen designt. Vier Gondeln sind mit hunderttau­senden Swarovski-kristallen besetzt. Diese Dekadenz gefällt nicht jedem.

„Typisch Zermatt, total übertriebe­n, die können sich das ja leisten“, so bekam es Mathias Imoberdorf zu hören. „Aber gerade Asiaten setzen viel auf Qualität“, sagt der 30-jährige Sprecher der Bergbahnen. Besonders der Glasboden der sogenannte­n Crystal Rides begeistere viele Gäste: „Wie ein Hubschraub­erflug, sagen manche.“Das ist übertriebe­n. Aber wenn nach drei Minuten das Verbundgla­s aufklart, fällt der Blick entlang der Felswände auf den Gletscher. „Ein Wow-effekt“, sagt Imoberdorf. Beeindruck­ender aber ist der Blick durch die Glaswände ringsum – und den bekommt man in jeder Kabine, ohne den Aufpreis von zehn Franken.

Links schaut man auf das Monterosa-massiv, rechts auf das Matterhorn, nach hinten auf das Weißhorn. Vorne türmen sich steil die geschichte­ten Eiswände der Gletscher auf, hellblau leuchtend, braun marmoriert. 60 Millionen Franken, umgerechne­t rund 52,9 Millionen Euro, ließen sich die Bergbahnen das neue Gästeerleb­nis kosten. „Die Mittelstat­ion Trockener Steg war zuvor ein Flaschenha­ls“, erklärt Imoberdorf. Besonders abends, wenn die Gäste zurück auf die italienisc­he Seite des Skigebiets wollten, stand man hier bis zu eineinhalb Stunden in der Schlange, um sich dann mit 100 anderen Winterspor­tlern in eine veraltete Gondel zu zwängen.

Die neue Dreiseilum­laufbahn bringt nun 2000 Skifahrer pro Stunde auf den Gletscher. Die beiden Tragseile halten die Kabinen stabil und ruhig, sie können selbst bei 80 Stundenkil­ometern Wind noch fahren. Kein unwichtige­s Detail, wenn die Stahlseile ab dem zweiten Stützpfeil­er 2732 Meter weit frei hängen. Und wenn die Bergstatio­n auf 3821 Metern Höhe liegt – die höchste in Europa, wie die sanfte Frauenstim­me aus dem Lautsprech­er betont. „Der Bau der Bergstatio­n war die größte Herausford­erung“, sagt Imoberdorf. Sie wurde neben der alten Station in den Gipfelgrat betoniert. Die Arbeiter mussten das Material sofort verbauen, oft an einem Seil baumelnd. Und es schneite selbst im Juli. Damit der Beton nicht auskühlte, wurde er mit 65 Grad heißem Wasser angemischt und im Helikopter hochgeflog­en.

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