Kein Fahrverbot in München

Söder: Ein solcher Schritt wäre nicht mehr verhältnismäßig

München In München soll es auf absehbare Zeit keine Diesel-fahrverbote geben: Nach der Vorlage neuer Messdaten zur Luftqualität hat das bayerische Kabinett Fahrverboten in der Landeshauptstadt eine klare Absage erteilt. Solche Verbote seien nach einer gerichtlichen Aufforderung zwar geprüft worden, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Man sei aber zu dem Ergebnis gekommen, dass sie unverhältnismäßig wären. Zuvor hatte sich bereits Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gegen Fahrverbote ausgesprochen. Die Stadt hat mit eigenen Messungen festgestellt, dass die Luft in den Wohngebieten besser ist als angenommen: Der gesetzliche Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid wurde dabei an 16 von 20 Messstationen eingehalten.

Trotzdem gehört München nach wie vor zu den deutschen Großstädten mit den häufigsten Staus. Die meiste Geduld brauchten Autofahrer dabei im vergangenen Jahr in Berlin. Nach Berechnungen des Verkehrsdatenanbieters Inrix büßten sie dort im Schnitt 154 Stunden durch dichten Verkehr und Stau ein. Münchner und Hamburger standen 140 beziehungsweise 139 Stunden im Stau. Im internationalen Vergleich stehen die deutschen Städte aber noch recht gut da: Metropolen wie Rom, Paris, London und Moskau kommen auf deutlich mehr als 200 Stunden Stauzeit im Jahr.