Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kritik nach Erfolg
HSV unzufrieden trotz 1:0-Sieg
Hamburg Wer aufsteigen will, muss auch Glück haben. Wie Fußballzweitligist Hamburger SV am Montagabend gegen Dynamo Dresden. Zwar überlegen gespielt, aber doch nicht zielgerichtet, zwar dominant, aber nicht zwingend. Erst Kapitän Lewis Holtby hatte den 1:0-Siegtreffer nach grobem Abwehrschnitzer der Dresdner fünf Minuten vor Schluss erzielt und damit die Vierpunkte-führung vor dem Aufstiegsfavoriten 1. FC Köln zementiert. In den Jubel wollte der Hsvsportvorstand anschließend nicht einstimmen. „Das war keine gute Leistung. Das muss man ganz klar so sagen“, befand Ralf Becker und dämpfte die Euphorie.
Der 48-Jährige blieb kritisch trotz der Gratulanten, die dem HSV den 96-prozentigen Aufstieg in die Bundesliga prophezeien. Schiefgehen, so die Meinung der Optimisten, könne nun nicht mehr viel. Schließlich haben in der Liga-historie von 27 Mannschaften mit mindestens 43 Punkten zu diesem Zeitpunkt der Saison 26 den Sprung ins Oberhaus geschafft. Becker tut das als Geschwafel ab. „Nach dem Euphorieabend gegen Nürnberg, wo alle schon wieder von großen Zeiten geträumt haben, war das heute wieder eine Landung auf dem Boden der Tatsachen“, zürnte der Sportchef und hatte den Trainer auf seiner Seite. „Wir nehmen einige Themen mit, die wir besser machen müssen“, betonte Hannes Wolf.