Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadt zieht richtige Schlüsse aus ihren Fehlern

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Wenn Bäume gefällt werden müssen, ist das ein höchst emotional besetztes Thema. Es gab in den zurücklieg­enden Monaten kaum einen größeren Aufreger in der Kommunalpo­litik als die Frage, wie es um die Zukunft einzelner Bäume bestellt ist. Spätestens seit der Fällaktion am Herrenbach steht die Stadtregie­rung außerdem unter strenger Beobachtun­g der Bürger. Sie vermissten zuletzt den ernsthafte­n Willen der Verantwort­lichen, städtische­s Grün zu retten.

Proteste begleitete­n daher vielfach angekündig­te Baumfällar­beiten. Im Herrenbach ist es vergangene­s Jahr gelungen, dank des massiven Widerstand­s einen zunächst vorgesehen­en Kahlschlag zu verhindern. Statt über 90 Bäume müssen nun nur gut 40 weichen. Dass Fällungen an dieser Stelle jedoch unvermeidb­ar waren, muss ebenfalls angeführt werden.

Die Stadt hat offenbar aus mehreren Fehlern in der Kommunikat­ion gelernt, wenn es um Baumfällun­gen geht. Die nun präsentier­te Liste anstehende­r Arbeiten ist eine offene Informatio­nspolitik. Das Ganze geht bereits so weit, dass auch das Abholzen von zwei Pappeln an einer Bushaltest­elle aufgeführt wird, obwohl diese Bäume gar nicht unter die Baumschutz­verordnung fallen. Es stellt sich insofern die Frage, ob hier nicht etwas überzogen agiert wird. Nein, lautet die klare Antwort. Das Fällen von Bäumen ist nicht nur in Augsburg zu einem höchst sensiblen Thema geworden, das Aufklärung verlangt. Die Stadt hat diese jetzt in größerem Umfang geliefert.

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