Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Raubtierkapitalismus
Zum Leitartikel „Wenn das Volk die Politik zum Umsteuern zwingt“von Uli Bachmeier vom 13. Februar:
Herr Bachmeier hat vollkommen recht, wenn er schreibt, das zentrale Problem des Umweltschutzes sei eine verfehlte Agrarpolitik. Die wird nämlich zunehmend als reine kapitalistische Wirtschaftspolitik missverstanden und die Landwirtschaft damit einem gnadenlosen Konkurrenzdruck ausgesetzt, den Käufer möglichst billiger Agrarprodukte täglich unterstützen. Es ist wie bei allen „Gebrauchsgütern“. Denn die Soziale Marktwirtschaft wird immer mehr von einem liberalistischen Raubkapitalismus unterwandert, wodurch sich auch die Schere zwischen Reich und Arm immer weiter öffnet. Um das für alle sichtbar zu machen, müsste dem jährlich publizierten Bruttosozialprodukt ein Nettosozialprodukt gegenübergestellt werden, das die umwelt- und menschenzerstörenden Elemente gegenüber den dem Wohl des Menschen und der Umwelt dienenden sichtbar macht. Dann ändert sich vielleicht was. Günter Strecker, Diedorf