Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Münchner S-bahn drei Mal gestoppt
Warum über Stunden keine Züge fuhren
München Mehrere Zwischenfälle haben am Samstag zu großen Problemen im S-bahn-verkehr in München geführt. In der Nacht und am Morgen fuhren über mehrere Stunden in der Innenstadt keine Bahnen mehr. Zahlreiche Züge fielen aus oder waren verspätet.
Schon kurz nach Mitternacht sorgte mal wieder ein mit Aluminium beschichteter Luftballon für einen ersten Stillstand. Der Ballon sei an der Haltestelle Karlsplatz an die Oberleitung geraten und habe einen Kurzschluss ausgelöst, teilte die Bundespolizei mit. Durch den Stromüberschlag wurde die Decke beschädigt; Teile davon fielen in den Gleisbereich. Verletzt wurde niemand. Die S-bahnen standen am frühen Samstagmorgen auf der Stammstrecke rund 70 Minuten lang still.
Wenige Stunden später kam es am Hauptbahnhof zu einem tödlichen Unfall, bei dem ein 23 Jahre alter Mann von einer S-bahn überrollt und getötet wurde. Laut Polizei war er ins Gleisbett geklettert, vermutlich um sich dort zu übergeben. Der junge Mann wurde so schwer am Kopf verletzt, dass er im Krankenhaus starb. Die Stammstrecke wurde für rund zwei Stunden gesperrt.
Nur ein paar Minuten später hielt die Bundespolizei wieder alle Züge an. Der Grund: Eine Frau war in einen S-bahn-tunnel spaziert. Die 31-Jährige habe durch den Tunnel am Ostbahnhof zur nächsten Station gehen wollen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Dame wurde schnell gefunden, aus Sicherheitsgründen seien die S-bahnen für 10 bis 20 Minuten gestoppt worden. Am Sonntag verlief der S-bahn-verkehr dann weitgehend störungsfrei. Täglich nutzen rund 840000 Menschen die S-bahn in München. Das sind mehr als zwei Drittel der Passagiere im Schienenverkehr Bayerns.