Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Tolle Musik, tolle Sängerin
Julia Biel im Jazzclub
Eben noch in London, am Freitagabend in Augsburg: Mit der international renommierten Jazzsängerin Julia Biel trat ein besonderer Gast im Jazzclub auf. Biel präsentierte dort am Freitagabend zusammen mit dem Bassisten Kevin Toublant und dem Schlagzeuger Ayo Salawu ihre Songs. Die Kompositionen scheinen aufs Erste zwar überwiegend vertraut zu klingen, Biels Stimme ist jedoch außergewöhnlich und das macht die Musik wieder erfrischend. Kritiker vergleichen die Sängerin mit Amy Winehouse oder Norah Jones, ein bisschen kann man auch musikalische Attitüden von Adele heraushören. Für die Bewertung ihrer Musik ist das letztendlich aber nicht relevant, denn Biel geht einen eigenen Weg und lässt sich allenfalls inspirieren.
Geboten war ein über zwei Stunden dauerndes Musikerlebnis zum Staunen, Durchatmen und Relaxen: von Smooth Jazz bis zur Popballade – mit einem Hauch von Soul. Besonders auffallend war Biels Kopfstimme, welche sie wiederkehrend benutzte, es dann aber schaffte, wieder zur rechten Zeit in tiefere Stimmlagen zurückzukehren. Dabei war die Treffsicherheit ihres Gesangs besonders beeindruckend. Schnell zeigt sich bei Biels Musik, dass die Sängerin aus der Londoner Jazzszene kommt. Deutscher beziehungsweise „deutsch-gemachter“Jazzpop klingt doch um eine ganze Ecke anders.
Dass Julia Biel in der Jazzwelt mittlerweile als Weltstar gilt, merkte man ihr selbst nicht an. Zurückhaltend