Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Stadt altert trotz der vielen Geburten
Augsburg erlebt wie Deutschland als Ganzes gerade einen Babyboom: Die Geburtenzahlen scheinen nach großem Zuwachs in den vergangenen Jahren jetzt aber auf einem hohen Niveau langsam zu stagnieren. „Hoch“ist allerdings relativ. Denn rein nach der Bilanz von Geburten und Todesfällen bleibt Augsburg laut Prognosen eine schrumpfende Stadt; nur der Zuzug von außen gleicht das aus.
Den Geburtenboom auf Dinge wie Familiengeld oder Elternzeit zurückzuführen, wäre zu kurz gesprungen. Es spielen viele andere Faktoren hinein: Die heutigen Eltern sind Nachkommen der sehr geburtenstarken Jahrgänge in den 50er- und 60er-jahren („Babyboomer“), als die Geburtenzahlen nach dem Zweiten Weltkrieg nach oben gingen. Es gibt momentan daher einfach wieder mehr Frauen im gebärfähigen Alter als noch vor 20 Jahren.
Doch diese demografische „Delle“wird nicht ewig Auswirkungen haben. Das Durchschnittsalter der Augsburger wird laut Prognose des Statistischen Landesamtes bis zum Jahr 2037 von heute 42,7 auf 44,4 Jahre steigen. Und der Anteil der Menschen über 65 Jahren wird in Augsburg im Verhältnis zur übrigen Bevölkerung wachsen. Die Überalterung der Gesellschaft bleibt – trotz Geburtenboom – das wohl drängendste Problem.