Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Urlaubstag­e sind Chefsache

- VON SARAH SCHIERACK schsa@augsburger-allgemeine.de

Wer arbeitet, braucht danach Zeit, um sich auszuruhen. Der Körper muss sich entspannen, die leeren Energiedep­ots müssen wieder aufgefüllt werden. Erholte Beschäftig­te sind zufriedene­r, ihre Arbeit ist besser. Das ist heute den meisten Mitarbeite­rn und auch ihren Chefs klar. Auch, weil die Gewerkscha­ften in den vergangene­n 150 Jahren dafür gekämpft haben, dass der Anspruch auf Urlaub ganz normal ist.

Was aber, wenn Beschäftig­te ihren Urlaub nicht nehmen – oder nehmen wollen? Die Antwort ist einfach: In einem gut organisier­ten Unternehme­n darf das nicht passieren. Ein Arbeitgebe­r muss zwingend ein Auge auf die Urlaubstag­e seiner Mitarbeite­r haben. Völlig zu Recht hat das Bundesarbe­itsgericht diese Position nun gestützt.

Verzichten Beschäftig­te immer wieder auf ihren Urlaubsans­pruch, ist das ein Armutszeug­nis für einen Betrieb. Entweder werden sie derart mit Arbeit belastet, dass sie zwar gern freinehmen würden, aber keine Chance dafür sehen. Oder aber der Arbeitgebe­r interessie­rt sich so wenig für seine Angestellt­en, dass ihm einfach entgeht, wenn ein Mitarbeite­r von selbst immer wieder zu viel arbeitet. In beiden Fällen müssen sich Beschäftig­te vor allem eines überlegen: Ob sie in so einem Unternehme­n noch arbeiten wollen.

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