Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein Rucksack für 18 000 Euro
Nationalspieler Leroy Sané mag es extravagant
Die deutsche Nationalmannschaft steht vor dem Umbruch: In dem Länderspiel heute Abend gegen Serbien (20.45 Uhr, geht es nicht nur um Sieg oder Niederlage, sondern auch um die Frage, wer die Nachfolger des kürzlich von Jogi Löw geschassten Trios Hummels, Müller und Boateng sein könnten.
Dabei ist klar: Nur um den Umgang mit dem Ball geht es im modernen Fußball wahrlich nicht. Jérôme Boateng zum Beispiel ist genau genommen ja nur im Nebenjob Profifußballer – und ist hauptsächlich als Stilikone unterwegs. Der Mann hat eine Sonnenbrillenkollektion, ein nach ihm benanntes Magazin und wird von Us-rapper Jay-z gemanagt. Wer um Himmels willen soll seine Rolle bloß einnehmen? Weil Stil nicht mit der Post kommt, schien die Not groß zu sein – bis ein junger Mann in einer auf links gedrehten Plüschund Lederjacke die Bühne betrat. Leroy Sané stellte sich der Verantwortung. Dass die Jacke so aussah, als ob sich eine Horde Zweijähriger mit Malstiften darauf ausgetobt hatte – davon sollte man sich nicht täuschen lassen: Im
Laden ist sie für
4500 Euro zu haben.
Noch exklusiver ist der Rucksack, der den Eisbärenlook abrundete: Das gute Stück kostet 18000 Euro. Zusammen mit den Turnschuhen (2000 Euro) hat das Outfit des 23-Jährigen somit den Gegenwert eines Neuwagens. Anders formuliert: Hier nimmt jemand seine Verantwortung ernst. Der bescheidene Sané versuchte die Sache noch kleinzureden: „Ich habe morgens in den Schrank geschaut und gesagt: Okay, das ist das, was ich tragen möchte.“Klar. Wie sich die Nationalmannschaft ansonsten auf das Spiel vorbereitet hat, lesen Sie im Sport.