Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Trainer Krstajic setzt auf die Bundesliga
Mit Frankfurter Block gegen die DFB-ELF
Wolfsburg Erst am Schloss und am VW-TOR vorbei. Und dann auf der Höhe der Autostadt links abbiegen. Den Weg vom Mannschaftshotel zum Stadion kennt Mladen Krstajic in Wolfsburg noch ganz genau.
Der Trainer des deutschen Länderspiel-gegners Serbien ist 2004 mit Werder Bremen tatsächlich deutscher Meister geworden und 2007 mit dem FC Schalke 04 nur beinahe. Auch in seinem aktuellen Job hat er ständig etwas mit der Fußball-bundesliga zu tun: Für das Testspiel am Mittwochabend in der Volkswagen Arena hat er mit Luka Jovic, Filip Kostic und Mijat Gacinovic gleich drei Spieler von Eintracht Frankfurt nominiert und dazu mit Milos Veljkovic auch noch einen seiner Nachfolger in der Abwehr von Werder.
Nationaltrainer von Serbien zu sein, sei irgendwie so, „wie eine heiße Kartoffel in die Hand zu nehmen“, sagte Krstajic der Schweizer Zeitung Blick während der WM 2018. Etwa sieben Millionen Einwohner des Landes würden ständig seine Arbeit kommentieren und viel mehr von seiner Mannschaft erwarten, als die eigentlich leisten könne.
Das, was die Bundesliga ihm anbietet, und das, was Krstajic dann daraus macht, kann allerdings auch in Deutschland nicht immer jeder auf Anhieb verstehen. Ein Beispiel dafür ist Luka Jovic. Der 21 Jahre alte Stürmer von Eintracht Frankfurt hat in dieser Saison schon 15 Bundesliga-tore geschossen. Angeblich denken Bayern München, der FC Chelsea und der FC Barcelona über seine Verpflichtung nach.
In der serbischen Nationalmannschaft ist Jovic trotzdem meistens nur Ersatz. Zumindest bislang vertraute sein Trainer eher dem Stürmer Aleksandar Mitrovic, der definitiv nicht von Bayern München, dem FC Chelsea und dem FC Barcelona umworben wird, sondern vor einem Jahr beinahe beim Hamburger SV gelandet wäre. Aktuell spielt er beim englischen Abstiegskandidaten FC Fulham.
Vor den beiden Spielen gegen Deutschland und in der Em-qualifikation in Portugal (25. März) haben die Serben „große Verletzungssorgen“, wie ihr Trainer einräumte. So fallen unter anderem Kapitän Aleksandar Kolarov (AS Rom) und Mittelfeldstratege Nemanja Matic (Manchester United) aus.