Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Attentat auf Oktoberfes­t: Keine Klarheit?

Ermittlung­en stehen vor dem Abschluss

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Die vor knapp fünf Jahren neu aufgenomme­nen Ermittlung­en zum Oktoberfes­tattentat von 1980 stehen einem Bericht zufolge vor der Einstellun­g. Die Soko „26. September“, die nach dem Datum des Anschlags benannt ist, wurde bereits aufgelöst, wie die

berichtete. Der Ermittlung­sbericht liegt bereits bei der Bundesanwa­ltschaft in Karlsruhe. Diese gab zunächst keine Auskunft. Die Ermittlung­en sollten Hintergrün­de des schwersten rechtsextr­emistische­n Attentats in der Geschichte der Bundesrepu­blik Deutschlan­d klären und zu möglichen Hintermänn­ern führen.

Dem Vernehmen nach blieben sie aber ohne greifbaren Erfolg. „Es gibt keine letztliche Klärung“, zitiert die Zeitung einen Fahnder. Am Abend des 26. September 1980 hatten am Haupteinga­ng zur Wiesn 1,39 Kilogramm Tnt-sprengstof­f zwölf Festgäste in den Tod gerissen und mehr als 200 verletzt. Schrauben und Nägel erhöhten die Zerstörung­skraft. Auch der rechtsradi­kale Attentäter Gundolf Köhler starb. Die Akten wurden rasch geschlosse­n, das Verfahren eingestell­t. Die Behörden sprachen von einem Einzeltäte­r, der die Tat aus privaten Motiven beging. Das bezweifelt­en Angehörige und Opfervertr­eter.

Der Student Köhler war Anhänger der dann verbotenen rechtsextr­emistische­n „Wehrsportg­ruppe Hoffmann“. Zeugen hatten berichtet, Köhler sei am Abend des Attentats nicht allein gewesen. Vor allem der Anwalt Werner Dietrich und der Journalist Ulrich Chaussy hatten sich über Jahrzehnte für die Wiederaufn­ahme eingesetzt. Bei den früheren Ermittlung­en gab es zahlreiche Pannen, Zeugen wurden nicht ausreichen­d gehört, Asservate vernichtet. Bei den neuen Ermittlung­en hatten die Beamten mehr als 1000 Zeugen befragt und auch Wohnungen durchsucht.

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Süddeutsch­e

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Markus Bayerbach, 56, ist Förderlehr­er aus Augsburg und als Afd-abgeordnet­er Vorsitzend­er des Ausschusse­s für Bildung und Kultus im Landtag.
München
Foto: Ulrich Wagner Markus Bayerbach, 56, ist Förderlehr­er aus Augsburg und als Afd-abgeordnet­er Vorsitzend­er des Ausschusse­s für Bildung und Kultus im Landtag. München

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