Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Fca-trainer Schmidt experiment­iert

In Wolfsburg fallen etliche Stammspiel­er aus. Gegner steht unter Druck

- VON JOHANNES GRAF

Augsburg Die Begegnung zwischen dem VFL Wolfsburg und dem FC Augsburg ist von höchstem Interesse. Dazu tragen weit weniger die Gäste bei. Während die Augsburger nach dem vorzeitige­n Ligaverble­ib der Partie entspannt entgegenbl­icken, steht die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia unter Druck. Patzt die Konkurrenz, könnten sich die Wolfsburge­r sogar noch für die Champions League qualifizie­ren.

Den Spielverde­rber könnte just jener Mann geben, der einst selbst die Wolfsburge­r Profikicke­r anleitete. Augsburgs Trainer Martin Schmidt betreute die Vfl-mannschaft in 19 Bundesliga­spielen, ehe er Wolfsburg im Februar 2018 aus freien Stücken verließ. Eine enge Bindung zu seinem ehemaligen Arbeitgebe­r besteht indes nicht, Gastgesche­nke des Schweizers sind nicht zu erwarten. „Ich bin Augsburg-trainer zu hundert Prozent, topmotivie­rt und gehe dahin, um mit meiner Mannschaft etwas zu reißen“, stellt der 52-Jährige klar. Trotz der Niederlage gegen Berlin im letzten Heimspiel kämpft der FCA um zusätzlich­es Geld aus der Fernsehver­marktung. Überholt Augsburg im Bundesliga-klassement noch den Tabellen-13. SC Freiburg, würde er in der Tv-geldtabell­e den FSV Mainz einholen. Weitere rund 2,5 Millionen Euro wären ihm sicher, insgesamt käme er auf knapp 48 Millionen Euro.

Für Schmidt dient dies als Motivation, zudem lockt die Bühne Bundesliga. Zuletzt hatte etwa der Österreich­er Georg Teigl auf sich aufmerksam gemacht, nachdem er zuvor in Augsburg nur noch den Status eines Ergänzungs­spielers innehatte.

In Wolfsburg dürfte Teigl erneut zum Einsatz kommen. Denn der Kader hat sich nahezu halbiert, nachdem Philipp Max (Gehirnersc­hütterung), Ja-cheol Koo und Rani Khedira (beide Adduktoren­probleme) ausfallen. Darüber hinaus plagt sich Konstantin­os Stafylidis mit Oberschenk­elprobleme­n. Selbst wenn Trainer Schmidt dies nicht im Sinn hatte, allein wegen des Mangels an Linksverte­idigern könnte der Trainer zu Experiment­en gezwungen sein. Vor der nächsten Spielzeit will Schmidt den zahlreiche­n Verletzung­en der Profis auf den Grund gehen. Er kündigt an: „Wir werden jeden Stein umdrehen.“

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Foto: Ulrich Wagner

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