Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Einmal quer durch das Spielplan-buch
Vor einer Woche hat das Staatstheater seinen neuen Spielplan vorgestellt. Blöd, ich als Kulturredakteur habe es nicht zur Pressekonferenz geschafft. Jetzt geht es mir wie den meisten theaterbegeisterten Augsburgern, ich muss mich durch das fast 200 Seiten starke Spielplan-buch arbeiten – Heft kann man nicht mehr sagen. Dieser Umfang ist staatstheaterwürdig, und – am Rande –, dieses Mal ist außen das Staatstheater-logo abgebildet.
Und schon gibt es erste Einträge in meinem Terminkalender: die Strauß-oper „Ariadne auf Naxos“, Gounods „Faust“, Glucks „Orfeo ed Euridice“in Zusammenarbeit mit den Alte-musik-spezialisten Lautten Compagney Berlin, ja, das klingt spannend, da kommt Vorfreude auf.
Im Schauspiel fällt auf, dass gleich vier Uraufführungen und zwei deutsche Erstaufführungen auf dem Spielplan stehen. Das ist mutig, weil es ja immer schwierig ist, für das Neue Interesse zu wecken. Klassiker wie Shakespeares „Der Sturm“(ebenfalls auf dem Spielplan) haben es bei der Publikumsgunst leichter.
Mit Armin Petras für das Schwejk-projekt taucht ein Regisseur mit großem Ruf auf. Endlich einmal ein bekannter Name für die Brechtfestival-inszenierung, das kann nämlich ziemlich gut funktionieren. Da werden wahrscheinlich alle über diesen Augsburger Theaterabend schreiben – okay, das ist jetzt schon viel Kulturredakteursperspektive, ich weiß. Wichtiger ist, dass es eine gescheite Inszenierung wird.
Dazu gibt es den umfangreichen Konzertspielplan (den wir heute präsentieren), vier Ballettpremieren, „Kiss Me, Kate“und „Herz aus Gold“auf der Freilichtbühne, ein Recherche-projekt rund um den Nazi Klaus Barbie, ein Stück, das Augsburg und ein Ensemble aus Südafrika gemeinsam mit Hinblick auf das Thema Wasser entwickeln. Auch Augsburg taucht im Spielplan prominent auf.
Es ist alles drin, wieder so eine Wundertüte, die ein großes Mehrspartenhaus Jahr für Jahr seinem Publikum anbietet.
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„Intermezzo“ist unsere Kulturkolumne, in der Redakteure der Kultur- und Journal-redaktion schreiben, was ihnen die Woche über aufgefallen ist.