Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Solisten lassen aufhorchen

Was das Augsburger Orchester 2019/20 alles zu bieten hat

- VON STEFAN DOSCH

Natürlich freut sich Augsburgs Generalmus­ikdirektor Domonkos Héja auf sämtliche acht Sinfonieko­nzerte der kommenden Spielzeit, schließlic­h ist er es, der das Programm der Philharmon­iker zu verantwort­en hat. Zwei Werke, die 2019/20 im Kongress am Park zu hören sein werden, liegen ihm jedoch besonders am Herzen. Das ist zum einen Richard Strauss’ „Ein Heldenlebe­n“, eine der großen sinfonisch­en Dichtungen des Komponiste­n. Sie steht gleich im 1. Sinfonieko­nzert (7./8. Oktober) auf dem Programm und erklingt zusammen mit einem Schlagzeug-konzert von Fazil Say, dessen Solist der Star-perkussion­ist Martin Grubinger ist.

Die zweite Herzensang­elegenheit des Generalmus­ikdirektor­s ist Béla Bartóks konzertant aufgeführt­e Oper „Herzog Blaubarts Burg“, mit der Héjas kleiner Zyklus mit Bartóks musikdrama­tischen Werken zum Abschluss gelangt. Solisten sind die ungarische­n Sänger Levente Molnár und Viktória Mester (30./31. März 2020). Noch ein weiteres Mal wird ein Bartók-werk erklingen, nämlich das Violakonze­rt im Saison-schlusskon­zert am 15. und 16. Juni 2020 – mit niemand Geringerem als der Ausnahmebr­atschistin Tabea Zimmermann als Solistin.

Fünf der insgesamt acht Sinfonieko­nzerte dirigiert Héja selbst, wozu auch das chronologi­sch zweite mit Mahlers 1. Sinfonie und dem Violinkonz­ert von Mieczyslaw Weinberg gehört (18./19. November). Und wer wäre bei dem Letztgenan­nten prädestini­erter als Linus Roth, Violinprof­essor am Augsburger Leopold-mozart-zentrum und Mitbegründ­er der Internatio­nalen Weinberg-gesellscha­ft. Roth ist in der kommenden Spielzeit der „artist in residence“der Philharmon­iker, und so wird er, neben einer Matinee und einem Soloabend, noch in einem weiteren Sinfonieko­nzert zu hören sein, nämlich am 13. und 14. Januar mit dem Brahms-violinkonz­ert. Am Pult steht dabei Marco Comin, der auch Schumanns 2. Sinfonie dirigieren wird.

Natürlich darf 2020, im Jahr des 250. Geburtstag­s, Beethoven nicht fehlen. Am 27. und 28. April dirigiert Héja die 6. Sinfonie, dazu gibt es die Fantasie für Klavier, Chor und Orchester zusammen mit dem in Augsburg ausgebilde­ten Evgeny Konnov und dem Philharmon­ischen Chor/opernchor. An die Musiktheat­er-eröffnungs­produktion des Staatsthea­ters Augsburg – Strauss’ „Ariadne auf Naxos“– knüpft ein Konzert an, das Georg Anton Bendas „Ariadne“-melodram auf die Bühne bringt sowie Werke der Bach-söhne. Als Gast dirigiert Attilio Cremonesi (16./17. Dezember).

Noch steht nicht fest, wer das Konzert mit ausschließ­lich russischer Musik – darunter Tschaikows­kys 1. Sinfonie und das Violinkonz­ert von Kabalewski – leiten wird (17./18 Februar). Beabsichti­gt ist jedoch, dass es der Nachfolger – oder die Nachfolger­in – des bisherigen und mit dieser Saison Augsburg verlassend­en 1. Kapellmeis­ters Lancelot Fuhry werden soll.

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Foto: Ulrich Wagner Generalmus­ikdirektor Domonkos legte das neue Konzertpro­gramm Philharmon­iker vor. Héja der

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