Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Museen: Ohne Partner ginge nichts mehr

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger-allgemeine.de

Die Augsburger Kunstsamml­ungen mit ihren neun Ausstellun­gshäusern haben ein Problem: Im Gegensatz zu vielen anderen großen Museen verfügen sie über keinerlei finanziell­e Mittel für Ankäufe. Geld ist dafür im städtische­n Haushalt seit Jahren nicht mehr vorgesehen. Das hat Folgen: Wann immer im Kunsthande­l interessan­te Objekte auftauchen, muss Augsburg abwägen: verzichten oder „betteln“gehen, um das Geld zusammenzu­bekommen.

Umso spektakulä­rer ist der Coup, der den Museen nun mithilfe potenter und gut vernetzter Partner gelungen ist: Für 2,35 Millionen Euro (!) konnten sie im Auktionsha­us Sotheby’s in Paris zwei Steinskulp­turen aus dem 16. Jahrhunder­t ersteigern, die einst für die Fuggerkape­lle in der Annakirche gefertigt wurden. Es ist einer der teuersten Ankäufe, den die Museen je getätigt haben. Doch er ist eine lohnende Investitio­n in Geschichte und Identität dieser Stadt.

Den Großteil der Summe bringen die Ernst von Siemens Kunststift­ung, der Bund sowie die Kulturstif­tung der Länder auf, die ihre Beteiligun­g in Aussicht gestellt hat. Augsburgs Kunstsamml­ungen dürfen dankbar sein. Sie könnten ohne Partner kaum noch Neues präsentier­en. Doch genau dies ist nötig, um Museen lebendig zu halten. Partner wie die Freunde der Augsburger Kunstsamml­ungen, Stiftungen oder private Förderer sind unverzicht­bar geworden.

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