Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Mein Kind will immer mitreden
möchte… Das hat sich Supermutter durch ansonsten fernsehfreie Erziehung verdient. Ich verbiete meinem Kind den Mund. Wenn wir abends gemeinsam essen, dann redet eigentlich nur einer – mein Sohn. Das ist ja schön, man möchte ja auch aus dem Leben seines Kindes etwas erfahren, aber wenn es zu viel Raum einnimmt und es auch zu quatschig und fantastisch wird, verbiete ich ihm den Mund. „Du, mach mal Pause!“Kommunikation bedeutet nicht, dass nur einer spricht. Auch das müssen Kinder lernen. Kinder spüren, wann es spannend wird. Mit großen Ohren fängt mein Sohn jedes Thema ein und macht sich seine Gedanken, die er immer und überall dazwischen ruft. Manchmal sind sie lustig und süß, immer wieder nervt er, weil kein Gespräch zu Ende geführt werden kann. Kleine Botengänge helfen oder das Hervorholen vergessener Spielsachen, aber für wirkliche Gespräche braucht frau Zeit. Der Fernseher würde die Aufmerksamkeit des Kindes zwar fesseln, ist aber bei uns absolut tabu am Tag. Ich treffe mich lieber extra mit Freunden, um echte Gespräche zu führen. Auf Reisen darf die Quasselstrippe Hörbücher mit mp3-player und Kopfhörer hören, um lange Fahrten zu überbrücken und uns die Gelegenheit zu Gesprächen zu geben, die nicht unbedingt für Kinderohren bestimmt sind.
» Auch Ihnen brennt eine Erziehungsfrage auf den Nägeln? Schreiben Sie an Familie@augsburger-allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von Doris Wegner und Stefanie Wirsching, beide Mütter und Autorinnen des Buches „Supermütter“.