Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Präsidentin sitzt fest im Sattel
Als Sabine Doering-manteuffel 2011 zum ersten Mal zur Augsburger Unipräsidentin gewählt wurde, war es ein Überraschungssieg. Einige trauten der Professorin für Ethnologie und Volkskunde anfangs nicht zu, dieses Amt auszufüllen. Von dieser Skepsis ist aber schon lange nichts mehr zu spüren. Die Amtsinhaberin gilt als etabliert, erfolgreich und derzeit unangefochten in ihrer Position. Dass unter ihrer Führung der bestbenotete Spitzen-studiengang der Uni – „Finance and Information Management“(FIM) – nach München abgegeben wurde, halten zwar viele der Wirtschaftsvertreter für einen großen Fehler. Nachhaltig geschadet hat diese Entscheidung der Präsidentin offenbar nicht. Bei der kommenden Präsidentenwahl wird ihr neben dem üblichen Amtsbonus auch noch etwas anderes einen Vorsprung verschaffen: Niemand wird wollen, den für Augsburg extrem wichtigen Aufbau der neuen Medizinfakultät durch einen personellen Wechsel im Präsidentenamt zu beeinträchtigen. Andererseits gibt es in Augsburg auch einflussreiche Kreise, die mittelfristig neue strategische Schwerpunkte an der Universität anmahnen. Genannt werden die Bereiche Natur- und Materialwissenschaften, Informatik und Wirtschaftswissenschaften. Einige gehen davon aus, dass dafür wohl eine andere Person im Präsidentenamt notwendig wäre, die diese Themen forciert. Es könnte also erst bei der nächsten Präsidentenwahl in vier Jahren wieder richtig spannend werden.