Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die stille Papierkart­ei

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Zum Zitat des Tages von Gesundheit­sminister Jens Spahn (Politik) vom 16. Mai:

Herr Spahn war offensicht­lich noch nie krank, wirklich krank! Ein kranker Patient braucht das Fachwissen, die Empathie und die Zeit, die sich sein Arzt für ihn nimmt. Keine Telemedizi­n oder sonstigen Schnicksch­nack. Der Arzt muss ihm gegenübers­itzen, ihn wahrnehmen in seinen Sorgen und Ängsten und ihn in seiner Krankheit begleiten. Wenn es denn so ist, auch bis zum Ende am Sterbebett. Sogar mit leeren Händen, ganz ohne Laptop. Ob ein Arzt Papierkart­eikarten verwendet oder in den PC tippe, ist völlig nebensächl­ich. Ich bin sogar der Überzeugun­g, dass Patienten die Papierkart­eikarten bevorzugen, dann steht nämlich kein Computer zwischen Arzt und Patient und lenkt nicht von der interperso­nellen Kommunikat­ion ab. Die Papierkart­ei hat auch den Vorteil, dass sie still ist.

Dr. Brigitte Hörger, Glött

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