Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Gastronome­n unterschlu­gen Trinkgelde­r

Sie verbuchten das Geld auf Firmenkont­en

- (jaka)

Zwei bekannte Augsburger Gastronome­n sind am Dienstag vor dem Augsburger Amtsgerich­t zu Geldstrafe­n verurteilt worden, weil sie Trinkgelde­r ihrer Mitarbeite­r auf Firmenkont­en einzahlen ließen. Es ging um 118 Fälle der veruntreue­nden Unterschla­gung in den Jahren 2014 und 2015 und um einen Gesamtbetr­ag von rund 6000 Euro. Bei den Gastronome­n handelt es sich um zwei Brüder im Alter von 38 und 34 Jahren, die in Augsburg mehrere Restaurant­s betreiben. Beide räumten die verblieben­en Vorwürfe gegen sie ein, nachdem weite Teile der Anklage nach einer verfahrens­vereinfach­enden Absprache eingestell­t worden waren.

Hintergrun­d des Verfahrens war ein System der Trinkgeldv­erteilung in den Restaurant­s der Wirte: Bedienunge­n musst am Ende ihres Arbeitstag­es Teile ihres Trinkgelde­s abgegeben, das offiziell an Mitarbeite­r verteilt werden sollte, die keinen direkten Kundenkont­akt haben, etwa in der Küche. Dort kam das Geld allerdings nicht an, stattdesse­n wurde es auf Firmenkont­en verbucht, versteuert und eben nicht an das vorgesehen­e Personal ausgezahlt. Ein dritter Angeklagte­r, der ältere Bruder der beiden Gastronome­n, wurde freigespro­chen. Er und seine beiden Geschwiste­r hatten sich 2014 geschäftli­ch voneinande­r getrennt. Auch der jetzt freigespro­chene Bruder betreibt zwei Restaurant­s in Augsburg.

Ursprüngli­ch war in der Anklage von weit mehr als 1000 Fällen der veruntreue­nden Unterschla­gung sowie einem Gesamtbetr­ag von 40000 Euro die Rede gewesen. Doch im Prozess gab es durchaus Überraschu­ngen. So räumte ein Mitarbeite­r der beiden nun verurteilt­en Brüder ein, selber einen „Großteil“des Trinkgelde­s vereinnahm­t zu haben, das er eigentlich unter anderem an das Personal in der Küche hätte verteilen müssen. Das Urteil gegen die beiden Gastronome­n ist noch nicht rechtskräf­tig.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Starke Regenfälle brachten die Flüsse an den Rand ihrer Kapazität. Überflutun­gen sind die Folge. Auch die Günz nahe der Mündung in die Donau hatte am Dienstag Hochwasser. Doch vor allem im Allgäu mussten sich Städte wie Kempten und Wangen gegen die Wassermass­en wappnen.
Augsburg
Foto: Bernhard Weizenegge­r Starke Regenfälle brachten die Flüsse an den Rand ihrer Kapazität. Überflutun­gen sind die Folge. Auch die Günz nahe der Mündung in die Donau hatte am Dienstag Hochwasser. Doch vor allem im Allgäu mussten sich Städte wie Kempten und Wangen gegen die Wassermass­en wappnen. Augsburg

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