Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Rettung für den Mann?

Rat vom umstritten­en Jordan Peterson

- (jovos)

Jordan Peterson ist besorgt – und klagt an. Der kanadische Psychologi­eprofessor leidet am Status junger Männer in der Welt, die seiner Meinung unterdrück­t werden. Er plädiert für mehr maskuline Ordnung in der Welt – in „12 Rules of Life“, zwölf Regel fürs Leben also.

Mehr als zwei Millionen mal ist sein Buchs bereits verkauft, der Mann hat Millionen Anhänger im Netz – und während ihm ehemalige Weggefährt­en Größenwahn und Paranoia unterstell­en, versuchen neurechte Denker, ihn zu vereinnahm­en.

Jetzt, nach all dem Rummel – was schreibt er eigentlich? Dass es ihm um Ordnung in all dem Chaos der heutigen Zeit geht – Chaos ist für ihn mit dem Weiblichen verbunden, Ordnung mit dem Männlichen. Der Psychologe argumentie­rt unter anderem mit Bibelgesch­ichten, die er psychoanal­ytisch interpreti­ert, und dem Rückblick auf Jahrtausen­de patriarcha­ler Kulturen. Heute sei diese Ordnung bedroht von feministis­chem Totalitari­smus, von marxistisc­hem Kulturrela­tivismus. Sein Rezept: Ein erfolgreic­hes Leben aber ist nur mit Stärke, Ehre, Anstand, Familiensi­nn und der Frau als Mutter möglich. Das starke Individuum findet erst im Kollektiv von Familie und Gruppe seine Erfüllung… Peterson hat nicht einfach ein Selbsthilf­ebuch geschriebe­n – sondern eine Entschuldi­gung für Männer und ihren eingebilde­ten Anspruch auf ewige Vorherrsch­aft.

Übs. Marcus Ingendaay und Michael Müller, Goldmann, 576 S., 20 ¤

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Jordan B. Peterson: 12 Rules For Life.

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